Beim zweiten Hochwasser-Besuch von Olaf Scholz wird der Kanzler in Sachsen-Anhalt nicht nur freundlich empfangen.
Kanzler dieses Mal in GummistiefelnAnwohner bepöbeln Scholz bei Besuch im Hochwassergebiet
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich erneut vor Ort ein Bild von der Hochwasser-Lage in Deutschland gemacht. Am Donnerstag reiste der Kanzler zusammen mit Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) nach Oberröblingen und Sangerhausen in Sachsen-Anhalt. Auch Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Bundeslandes, war bei der Besichtigung vor Ort.
Scholz, Lemke und Haseloff ließen sich vor Ort einen zu brechen drohenden Deich zeigen und informierten sich bei den Einsatzkräften über die Lage am eigentlich nur zwei Meter breiten Fluss Helme, der um ein Vielfaches über die Ufer getreten ist.
Olaf Scholz macht sich erneut Bild von Hochwasser-Lage in Deutschland
Die Hochwasser-Lage bleibt in vielen Teilen Deutschlands weiterhin kritisch. Auch in Nordrhein-Westfalen berichtete ein Sprecher des Umweltministeriums von Regenmengen von teilweise bis zu 35 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Die landesweit wieder gestiegenen Pegelstände hätten bisher aber nicht die Dimension des Weihnachtshochwassers erreicht. Zehntausende Helfer sind bundesweit im Einsatz.
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Während viele Einsatzkräfte dankende Worte für Scholz fanden, bekam der Kanzler auch den Unmut mancher Anwohner direkt nach seiner Ankunft zu spüren. Rufe wie „Geh gleich wieder zurück“ waren laut Angaben der Deutschen-Presseagentur zu hören. „Was wir brauchen, ist eine bessere Koordination. Hier weiß keiner, was der andere macht“, kritisierte ein anderer.
Anwohner bepöbeln Scholz bei Besuch in Hochwasser-Gebiet
Der Kanzler lobte unterdessen die Solidarität vor Ort. „Dieser Geist der Solidarität wird auch hinterher gelten, und wir werden niemanden alleine lassen“, sagte Scholz und sicherte Unterstützung auch bei der späteren Beseitigung der Schäden zu. „Klar ist, das wird nur gemeinsam gehen, und das muss auch solidarisch in Deutschland erfolgen.“
Das Schuhwerk des Kanzlers könnte allerdings als Zeichen für die noch schlimmer gewordene Situation gedeutet werden. Diesmal kam Scholz mit Gummistiefeln, auf die hatte er an Silvester bei seinem Besuch in Verden an der Aller bei Bremen verzichtet. Äußern wollte sich der Kanzler zur viel diskutierten Wahl seines Schuhwerks unterdessen erneut nicht.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat zuletzt vor Dauerregen gewarnt. Nun soll es zudem kälter werden. „Die Niederschläge lassen in den geplagten Hochwassergebieten immer mehr nach und gehen in Schnee über“, kündigte der DWD am Donnerstag an. Der Winter kehrt zurück, es wird zunehmend kälter und eisig – auch in Köln und der Region. Welche Auswirkungen die Minustemperaturen auf die überfluteten Gebiete haben, blieb zunächst unklar. (mit dpa)