Impfpasskontrollen in NRWPolizisten müssen gefälschte Dokumente erkennen können
Düsseldorf – Die Polizeigewerkschaft GdP in NRW sieht auf die Polizei mehr Arbeit durch die Kontrolle von Impfpässen zukommen. Die Entscheidung, Geimpften ihre Bürgerrechte wieder zurückzugeben, ist ein Schritt in die richtige Richtung, sagte Michael Mertens, Vorsitzender der GdP in NRW, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Für die Polizei bedeuten die damit einhergehenden Kontrollen natürlich erneut einen Kraftakt.“
Polizei und Ordnungsbehörden seien seit Beginn der Pandemie gemeinsam damit beschäftigt, die Einhaltung der Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus zu kontrollieren. Dabei sei zum Teil ein konsequentes Einschreiten erforderlich, was auch zu Mehrarbeit führe. „Jetzt wird die Polizei auch ihren Beitrag dazu leisten, die Gesellschaft aus der Pandemie herauszuführen“, sagte Mertens.
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Neben der zusätzlichen Arbeitsbelastung, die durch die Kontrollen der Impfausweise zu erwarten sei, dürfte auch „die mangelnde Dokumentensicherheit der herkömmlichen Impfausweise zu einer Herausforderung“ werden, sagte Mertens. Außerdem müsse der Gesetzgeber jetzt eine Pflicht zum Mitführen des Impfpasses für Geimpfte erlassen, die von Lockerungen profitieren wollten. „Bislang ist niemand dazu verpflichtet, Impfdokumente in der Öffentlichkeit dabei zu haben, sagte Mertens.
Sebastian Fiedler, Vorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter in NRW, sagte unserer Zeitung: „Es wird eine immense Herausforderung, alle Kolleginnen und Kollegen so zu schulen, dass sie echte von gefälschten Impfdokumentationen unterscheiden zu können."
Das NRW-Innenministerium erklärte, die Überprüfung des Impfstatus sei „erst einmal im Rahmen der kommunalen Ordnungsbehörden“ zu klären. Die Polizei wäre nur zuständig, wenn die Mitarbeiter der Ordnungsämter Unterstützung brauchen und Amtshilfe oder Vollzugshilfe beantragen würden, sagte ein Sprecher.
Gelber Impfpass ist leicht zu fälschen
In NRW hoffen die Sicherheitskreise, dass der digitale Impfpass so schnell wie möglich eingeführt werden kann. Der herkömmliche gelbe Impfpass ist nicht fälschungssicher, handschriftliche Einträge von Ärzten und Praxisstempel können leicht von Laien nachgemacht werden. In den Hausarztpraxen wird zum Teil sogar die Chargennummer der Impfdosis handschriftlich notiert. Daher sei der herkömmliche Impfpass zum amtlichen Nachweis einer Immunisierung faktisch wertlos, hieß es.