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Fake-Video von Kamala Harris„Müsste verboten sein“ – Karl Lauterbach poltert gegen Elon Musk

Lesezeit 3 Minuten
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich im sozialen Netzwerk X kritisch zu Tech-Milliardär Elon Musk geäußert. (Archivbild)

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich im sozialen Netzwerk X kritisch zu Tech-Milliardär Elon Musk geäußert. (Archivbild)

Elon Musk verbreitet ein Fake-Wahlkampfvideo von Kamala Harris – nicht nur Karl Lauterbach reagiert darauf mit deutlichen Worten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Elon Musk scharf kritisiert. Dass der amerikanische Tech-Milliardär sich „ein Netzwerk kauft, um darin mit Fake-Videos einseitig Politik zu machen, müsste verboten sein“, schrieb Lauterbach am Montag, 29. Juli, auf der Plattform X, die Musk 2022 gekauft hatte. „Soziale Netzwerke haben mittlerweile eine so große Bedeutung für den Erhalt der Demokratie, dass strenge Regeln gelten müssten“, fügte der SPD-Politiker an.

Karl Lauterbach kritisiert Verbreitung von Fake-Video durch Elon Musk

Musk hatte zuvor am vergangenen Freitag ein offenbar als Parodie produziertes Fake-Video von Kamala Harris auf seinem X-Account verbreitet, ohne es als solches kenntlich zu machen. „Das ist erstaunlich“, schrieb Musk lediglich zu dem Video, das mit einer Stimme hinterlegt ist, die wie die der voraussichtlichen demokratischen Präsidentschaftskandidatin klingt. Dazu postete der Milliardär ein lachendes Emoji.

Das Video nutzt zum Teil die gleichen Bilder wie ein offizieller Wahlkampfspot der Demokratin. In dem Fake-Video sagt die offenbar mithilfe von künstlicher Intelligenz generierte Stimme übersetzt unter anderem: „Ich, Kamala Harris, bin eure demokratische Präsidentschaftskandidatin, weil Joe Biden in der Debatte endlich seine Senilität offengelegt hat.“ Sie sei außerdem nur aufgestellt worden, weil sie eine Frau und Person of Color sei, hieß es weiter.

Hat Elon Musk gegen seine eigenen X-Richtlinien verstoßen?

Dass Musk das Video weiterverbreitet hat, sorgt auch wegen der X-Richtlinien für offene Fragen. Der X-Besitzer könnte damit gegen die hauseigenen Regeln zum Umgang mit manipulierten Inhalten verstoßen haben, berichtet der „Spiegel“.

Demnach dürfen „keine synthetischen, manipulierten oder aus dem Zusammenhang gerissenen“ Medien geteilt werden. Ausgenommen davon seien jedoch „Memes oder Satire, sofern diese nicht zu einer erheblichen Verwirrung über die Echtheit der Medien führen“, so das X-Regelwerk.

Ursprünglich hochgeladen wurde das von Musk geteilte Video von einem anderen X-Account – dort war das Video mit einem klaren Hinweis versehen, dass es sich dabei um eine Parodie handelt. Musk verzichtete auf eine derartige Kenntlichmachung. Auch das Video selbst gibt keinen Hinweis auf seine parodistische Intention.

Fake-KI-Stimme von Kamala Harris: „Gut genug“ zum Täuschen

Karl Lauterbach ist mit seiner Kritik an Musk nicht allein. Der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, erklärte am Sonntagabend auf X, das manipulierte Harris-Video sollte „illegal“ sein und kündigte an, bald ein Gesetz unterzeichnen zu wollen, das derartige Inhalte verbiete. Dabei handelte es sich offenbar um eine Anspielung auf einen Gesetzesvorschlag, der, „irreführende“ Wahl-Deepfakes verbieten soll.

Musk reagierte prompt – und postete das Video erneut als Antwort an Newsom. In vulgärem Tonfall erklärte der Tesla- und X-Chef, Parodien seien erlaubt. Sein erster Post vom Freitag mit dem Video wurde bei X mittlerweile mehr als 129 Millionen Mal angezeigt. Von US-Medien befragte Experten erklärten unterdessen, die Qualität von Harris’ KI-Stimme sei „gut genug“, um Menschen zu täuschen. Musk hat sich derweil zuletzt immer wieder für die Wahl des Republikaners Donald Trump ausgesprochen.