Verwandte der Kölner Politikerin und Landtagsvizepräsidentin waren nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien verschüttet. Jetzt sind sie gerettet.
„Ich bin dankbar“Angehörige von Kölner Abgeordneter Aymaz aus Trümmern geborgen
Die Kölner Landtagsabgeordnete Berîvan Aymaz (Grüne) hat ihre Trauer nach der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien zum Ausdruck gebracht und auch ein persönliches Schicksal geteilt – das letztlich ein glückliches Ende nahm.
Berîvan Aymaz zu Erdbeben in Türkei und Syrien: „Ich bin in tiefer Trauer“
Via Twitter hatte Aymaz öffentlich gemacht, dass „die Tochter, der Schwiegersohn und drei kleine Enkelkinder von meinem Cousin“ unter den Trümmern des Erdbebens lägen. Laut Aymaz waren sie verschüttet worden, hätten aber kommunizieren können und warteten auf Rettungskräfte.
„Wir hoffen, dass die Hilfe sie rechtzeitig erreicht und wünschen ihnen ganz viel Kraft. Haltet durch!“, schrieb die Vizepräsidentin des NRW-Landtags in der Nacht auf Dienstag. Am späten Nachmittag dann die Nachricht: „Wir sind unendlich dankbar, dass unsere Familienangehörigen von Hilfskräften gerettet wurden.“ Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden.
„Ich habe auf der Fahrt zum Landtag von der ersten Rettung eines Kleinkinds und dann während der Sitzung von einer weiteren Rettung gehört“, erklärte Aymaz im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ „Über den Tag kamen dann immer weiter gute Nachrichten.“
Erdbeben in der Türkei: Berîvan Aymaz bedankt sich bei Rettungskräften und für internationale Hilfe
Doch Freude könne die Grünen-Politikerin noch nicht zum Ausdruck bringen: „Es ist so eine Tragödie, da kann man keine Freude empfinden. Aber ich bin sehr dankbar. Dankbar, dass sie leben, dankbar den Rettungskräften, die schnell vor Ort waren und dankbar für die internationale Hilfe“, sagte die Kölner.
Generell brachte Aymaz wie viele andere Politikerinnen und Politiker ihre Trauer zum Ausdruck. „Das Ausmaß der Zerstörung durch das Erdbeben in der Türkei, Syrien und Kurdistan ist unfassbar und noch nicht absehbar“, schrieb sie bei Twitter und Instagram.
„Wir trauern“, stand in vier Sprachen auf einem Bild mit schwarzem Hintergrund, das sie zu der Nachricht teilte. „Bereits heute am ersen Tag beläuft sich die Zahl der Todesopfer alleine in der Türkei auf über 3000“, schrieb Aymaz am späten Montagabend. Am Dienstag stieg die Zahl der Toten in der Türkei und Syrien auf mehr als 5000, alleine in der Türkei sind nach offiziellen Angaben mehr als 13 Millionen Menschen betroffen. „Meine Gedanken sind bei den Menschen in der gesamten Region. Ich bin in tiefer Trauer“, so Aymaz.
Berîvan Aymaz ist Politikerin der Grünen und sitzt seit 2017 in NRW-Landtag als Abgeordnete. Sie ist Sprecherin für Integrations- und Flüchtlingspolitik und außerdem zweite Vizepräsidentin des Landtags. Geboren wurde sie in der türkischen Provinz Bingöl, 1978 zog ihre Familie nach Paderborn, ihr Vater war Diplomat. Seit 1980 lebt Aymaz in Köln.