Köln – Die „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer hat in ihrer Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nochmal nachgelegt und dem SPD-Politiker fehlende Kommunikation vorgeworfen. Die deutsche Klimaschutzaktivistin Neubauer hatte Scholz am Sonntag für dessen Aussagen beim Kirchentag in Stuttgart kritisiert und ihm Vergleiche zum Nationalsozialismus vorgeworfen.

Olaf Scholz habe „Klimaaktivist:innen mit Nazis“ verglichen. Damit habe er die NS-Herrschaft relativiert, „und auf Paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit“, schrieb Luisa Neubauer am Sonntagabend bei Twitter. Der Bundeskanzler stilisiere „Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft. In 2022. Jesus. Das ist so ein Skandal.“

Luisa Neubauer: Kritik an Olaf Scholz beim Kirchentag in Stuttgart

Scholz war am Sonntag bei einem Auftritt auf dem Kirchentag von Klimaschutzaktivisten unterbrochen worden. Scholz kommentierte die Störung mit den Worten: „Ich sage mal ganz ehrlich, diese schwarz gekleideten Inszenierungen bei verschiedenen Veranstaltungen von immer den gleichen Leuten erinnern mich an eine Zeit, die lange zurückliegt, und Gott sei Dank ist das der Fall.“ Die Aktion sei ein „schauspielerisch geübter Auftritt“.

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Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann hatte Neubauers Vorwürfe als „vollkommen absurd“ bezeichnet. „Die Äußerungen des Kanzlers stehen für sich, und ich werde die jetzt hier nicht interpretieren“, sagte sie. „Der Kanzler hat sich ja klar ausgedrückt.“

Nazi-Vergleich? Luisa Neubauer legt mit Hogwarts-Tweet nach

Neubauer reichte Scholz' offizielles Statement offenbar nicht. Sie äußerte am Donnerstag ihre Verwunderung auf Twitter: „Was mich nicht loslässt: Es sollte doch im Interesse des Kanzlers sein, klarzustellen, dass Klimaaktivismus für ihn weder Ideologie, noch antidemokratisch ist. Selbst, wenn er eigentlich den Angriff auf Hogwarts meinte, die Assoziation ist und bleibt eine andere. Und das weiß er.“

Neubauers Tweet wurde binnen weniger Minuten bereits mehr als 50 Mal geteilt und sammelte hunderte Likes. Ihr ursprünglicher Tweet vom Sonntagabend hatte eine Reihe von Reaktionen hervorgerufen, auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Emilia Fester hatte Scholz in einer Rede darauf angesprochen. (shh)