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„An Zynismus nicht zu überbieten“Luisa Neubauer mit scharfer Kritik an Olaf Scholz

Lesezeit 2 Minuten
Luisa Neubauer DPA 250522

Klimaaktivistin Luisa Neubauer kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz.

Klimaaktivistin Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ hat die Afrika-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz scharf kritisiert. Das Verhalten des SPD-Politikers angesichts der Ukraine- und Klima-Krise sei „an Zynismus nicht zu überbieten“, sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur.

Scholz war am Sonntag zu seiner ersten Afrika-Reise angetreten und hatte den Senegal, Niger und Südafrika besucht.

„Fridays for Future: “Luisa Neubauer wirft Olaf Scholz Doppelmoral vor

Neubauer warf dem Kanzler Doppelmoral vor: „Wohlwissend, dass Deutschland die Klimaziele selbst nicht einhält und sich bis heute weigert, die zugesagten Entwicklungsgelder für Klimaanpassung an den globalen Süden zu zahlen, reist der selbst ernannte Klimakanzler in den Klima-Hotspot Afrika und bewirbt neue Gasbohrungen“, sagte Neubauer, die auch Mitglied der Grünen ist.

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Scholz hatte im Senegal gemeinsam mit Staatspräsident Macky Sall die Zusammenarbeit bei Gasbohrungen vor der Küste des westafrikanischen Staates ausgelotet. Der Senegal verfügt über ein großes Gasvorkommen, an dem es auch Interesse aus Russland und China geben soll. Neubauer betonte, dass Gas nicht als Energiequelle für die Zukunft tauge: „Um noch eine Chance zu haben, das Weltklima mittelfristig zu stabilisieren und uns zu schützen, kann es keine neuen Öl- oder Gasfelder mehr geben.“

Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Senegal, Niger und Südafrika

Dem Senegal kommt auch in der Ukraine-Krise eine besondere Bedeutung zu. Bei UN-Abstimmungen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine hatte sich die Regierung Salls enthalten, der Politiker reist in den kommenden Wochen nach Moskau und Kiew. Sall ist seit 2012 senegalesisches Staatsoberhaupt und will die Wirtschaft des Landes weiter ankurbeln.

Der 60-Jährige ist seit Anfang Februar Vorsitzender der Afrikanischen Union und könnte auf dem Kontinent einen großen Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung der Energiepolitik haben. Vor allem China und Russland versuchen seit Jahren, ihren Einfluss auf dem Rohstoffmarkt Afrikas zu vergrößern. Bundeskanzler Olaf Scholz versucht mit seiner Reise auch, afrikanische Partner stärker an Europa zu binden und sagte Unterstützung zu. (shh, mit dpa)