Der bayerische Ministerpräsident begleitet die Trauerfeier auch auf seinen Social-Media-Kanälen. Ein Lächeln sorgt dabei für Unmut.
Trauerfeier Papst FranziskusMarkus Söder meldet sich „ergriffen“ – Selfies sorgen für Ärger

Markus Söder liebt es Selfies zu machen. (Archivbild)
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Kaum in Rom angekommen hat Markus Söder mit mehreren Fotos von der Trauerfeier für Papst Franziskus auf sich aufmerksam gemacht. „Sehr bewegende Momente in #Rom kurz vor Beginn des Requiems. Wir werden Papst #Franziskus sehr vermissen“, schrieb der bayerische Ministerpräsident zu einem Foto von sich auf dem Petersplatz auf seinen Social-Media-Kanälen.
Markus Söder: Lächel-Selfie mit Frank-Walter Steinmeier
„Es ist ergreifend, wie viele Menschen sich gleich hier am Petersplatz im #Vatikan und weltweit zuhause vor den Fernsehern von ihm verabschieden werden.“
Schon bei der Landung in Rom hatte Söder mit einem Lächel-Selfie mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für Irritationen gesorgt. „Gerade in Rom gelandet: Nun geht es im Konvoi mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Vatikan zu den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Papst Franziskus“, postete Söder.
„Beerdigungs-Reiseselfies haben doch etwas recht Würdeloses. Die Beerdigung des Papstes ist nicht das Oktoberfest“, schrieb die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann dazu auf X. „Da kann man schon froh sein, dass Söder nicht auch noch einen Döner in der Hand hat.“
Der ehemalige Bundesvorsitzende der CDU, Armin Laschet, postete ein Bild vom Treffen zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj: „So verstörend mancher Selfie-Kult ist, so bewegend sind Bilder der Begegnung von Menschen, die existentiell auseinanderliegen, aber dennoch den Austausch suchen.“
Hohn und Spott für CSU-Chef
Die Instagram-Kommentare zu Söders Selfie bei der Trauerfeier für Papst Franziskus spiegeln eine Mischung aus Kritik und Spott wider. Zahllose Userinnen und User werfen ihm Selbstinszenierung vor und dass er sich selbst in den Mittelpunkt stelle, statt sich respektvoll zu verhalten. So schreibt ein Nutzer: „Herr Ministerpräsident, geht es am heutigen Tag um Sie oder um das verstorbene Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche?“
Ein weiterer Beitrag drückt Enttäuschung über seine Entscheidung aus, die Beerdigung als Gelegenheit zur Selbstdarstellung zu nutzen: „Beerdigungen oder Ähnliches waren noch nie ein guter Anlass, sich in Szene zu setzen … Muss doch auch mal gut sein, oder?“
Zur deutschen Delegation in Rom gehörte neben Söder und Steinmeier unter anderem auch der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz. Dessen wahrscheinlicher Nachfolger als Bundeskanzler, CDU-Chef Friedrich Merz, fehlte bei der Beisetzung von Papst Franziskus. (mit dpa)