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„Hätten Sie mit Hitler verhandelt?“Militärökonom kontert Wagenknecht und Co.

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Wagenknecht dpa 251022

Sahra Wagenknecht (Die Linke)

Nach wiederholten Forderungen nach einer Verhandlungslösung für einen Frieden in der Ukraine hat der Militärökonom Marcus Keupp von ETH Zürich die Wortmeldungen von Politikern wie Sahra Wagenknecht (Linke), Michael Kretschmer (CDU) oder des Kölner SPD-Politikers Rolf Mützenich (SPD) scharf kritisiert.

„Dann möchte ich diese Leute ganz konkret fragen: Hätten Sie 1945 mit Adolf Hitler verhandelt?“, sagte Keupp in einem Videoausschnitt, der von ZDF-Journalist Andreas Kynast bei Twitter veröffentlicht wurde. „Das war nämlich das, was die Nazi-Eliten sich bis zum Schluss eingeredet haben: Der Westen müsse doch irgendwann den Krieg zum Ende bringen und mit uns verhandeln. Das muss er keineswegs“, führte der Militärökonom aus.

Militärökonom über Kriegsverlauf: „Genau so wird es auch in der Ukraine kommen“

Die „meisten Kriege“ würden nicht durch Verhandlungen enden, sondern weil eine Seite „militärisch gewinnt“, erklärte Keupp und nannte als Beispiele den Zweiten Weltkrieg und den Vietnamkrieg. „Wie hat denn die sowjetische Invasion in Afghanistan geendet? Etwa dadurch, dass die Mudschaheddin Verhandlungen angefangen haben mit der Sowjetunion? Nein. Man hat die sowjetischen Truppen aus Afghanistan hinausgeworfen.“

„Genau so wird es auch in der Ukraine kommen“, offenbarte Keupp schließlich seine Prognose für den weiteren Kriegsverlauf. Beim „derzeitigen militärischen Verlauf“, sei nicht die Frage, ob es so komme, sondern, wann es so komme.

Der Militärökonom reagierte damit auf Wortmeldungen aus der Politik in den letzten Tagen und Wochen. Vor allem Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hatte mehrfach „Diplomatie“ und Verhandlungen für einen Frieden in der Ukraine gefordert.

Sahra Wagenknecht, Michael Kretschmer, Rolf Mützenich: Wiederholte Forderungen nach Verhandlungen

Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte noch am Wochenende eine „diplomatische Anstrengung“ gefordert. Die EU, USA, China, Indien und Japan sollten dafür, so Kretschmer, zusammenkommen – und über das Schicksal der Ukraine entscheiden.

SPD-Politiker Rolf Mützenich hatte mit einer Wortmeldung am Sonntag in eine ähnliche Kerbe geschlagen. Es komme am Ende auf eine „Balance“ zwischen dem Selbstverteidigungsrecht der Ukraine und der Diplomatie an, hatte der Kölner Politiker gesagt – und musste sich dafür ebenso Kritik gefallen lassen wie zuvor Kretschmer und Wagenknecht.

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Bundeskanzler Olaf Scholz kommentierte das Drängen auf eine „Verhandlungslösung“ unterdessen am Dienstag und betonte dabei, dass es sich nicht um einen russischen Diktatfrieden handeln könne. „Darüber sind sich übrigens in Deutschland alle relevanten politischen Kräfte und vor allem alle, die die deutsche Regierung tragen, und die Mehrheit im Bundestag für die Regierung darstellen, einig“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag bei einer Pressekonferenz. (das)