Moskauer Politiker reagieren mit scharfen Tönen auf Aussagen über Kaliningrad. Boris Johnson findet derweil deutliche Worte für Putin.
„Sollte eher zu Russland gehören“Bedrohliche Worte aus Moskau in Richtung Baltikum – Johnson beleidigt Putin
Die imperialistischen Absichten in Moskau scheinen neuen Aufwind zu bekommen. Erst nutzte der Kreml die Äußerungen von Donald Trump über Grönland und verwies darauf, dass nicht nur der Wille der Grönländer beachtet werden müsse, sondern auch jener der Bevölkerung der „neuen Regionen“ Russlands. So nennt Moskau die besetzten Gebiete nennt, in denen es mordet und Folterkeller betreibt. Nun legt der Abgeordnete der russischen Staatsduma Alexej Schurawlew nach und richtete bedrohliche Worte an Litauen.
Duma-Abgeordneter: „Litauen hat eine der schwächsten Armeen der Welt“
„Wenn wir die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs revidieren würden, müsste eigentlich das gesamte Baltikum zu Russland gehören, so wie es vor der Revolution war“, zitierten russische Medien den Politiker. Litauen habe „eine der schwächsten Armeen der Welt“ und werde „in einer militärischen Konfrontation mit Russland keinen Tag überleben“ drohte Schurawlew weiter. „Selbst wenn sich die gesamte Nato für Litauen einsetzt, wird sein Schicksal traurig sein“, fügte der Duma-Abgeordnete an.
Schurawlew reagierte damit auf Kritik des litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda aus der letzten Woche. „Die Entscheidung Russlands, ein Museum umzubenennen, das Kristijonas Donelaitis, einem Klassiker der litauischen Literatur, gewidmet ist, ist ein weiterer inakzeptabler Versuch, die Geschichte umzuschreiben“, hatte Nauseda auf der Plattform X kritisiert. Moskau will das Museum künftig „Museum der Literatur“ nennen.
„Aus Karaliaučius wird niemals Kaliningrad!“
„Auch wenn die alten Bewohner Kleinlitauens, heute Teil der sogenannten Oblast Kaliningrad, schon lange nicht mehr leben, müssen die letzten Spuren der litauischen Kultur dort bewahrt werden“, führte Nauseda aus. „Egal wie sehr sich Russland bemüht, aus Karaliaučius wird niemals Kaliningrad!“ Karaliaučius ist die litauische Bezeichnung für Königsberg, den früheren Namen der Stadt Kaliningrad aus der Zeit, als sie noch zu Ostpreußen gehörte. Der Begriff wird in Litauen weiterhin verwendet, um die Stadt und die umliegende Region zu beschreiben.
Es ist unterdessen nicht das erste Mal, dass bedrohliche Worte aus Moskau in Richtung des Baltikums geschickt werden, auch der ehemalige Kremlchef Dmitri Medwedew drohte Litauen, Lettland und Estland immer wieder.
Boris Johnson nennt Wladimir Putin einen „fucking idiot“
Die immer wieder durchscheinenden russischen Ansprüche auf die ehemaligen Sowjet-Republiken im Baltikum, kommentiert jüngst auch der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson mit scharfen Worten. Kremlchef Wladimir Putin müsse endlich verstehen, dass „weder Estland, Lettland noch Litauen noch Teil des russischen Reiches seien“, sagte Johnson der litauischen Nachrichtenwebsite Delfi.
„Gleiches gilt für die Ukraine. Es ist vorbei. Vorbei. Vorbei. Kein Imperium mehr, okay, Wladimir?“, hieß es weiter von Johnson, der Putin schließlich als „fucking idiot“ („verdammter Idiot“) bezeichnete. Moskau reagiert bisher nicht auf die scharfen Worte des Briten, hatte sich in der Vergangenheit jedoch bereits ebenso unsachlich über Johnson geäußert. So bezeichnete Ex-Präsident Medwedew den Ex-Premier unter anderem als „Idiot im Ruhestand“, der „in eine Klinik eingewiesen“ werden müsse.