Zwischen dem 8. und 10. Mai soll die Feuerpause gelten. Der Zeitraum ist von Moskau nicht zufällig gewählt.
UkraineMoskau verkündet überraschend Waffenruhe – Trump fordert „dauerhaften Waffenstillstand“

Wladimir Putin, der russische Präsident.
Copyright: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/dpa
Moskau hat überraschend eine Waffenruhe in der Ukraine vom 8. bis 10. Mai verkündet - und prompt Forderungen aus Washington nach einem „dauerhaften Waffenstillstand“ ausgelöst. „Ab Mitternacht zwischen dem 7. und 8. Mai und bis Mitternacht zwischen dem 10. und 11. Mai verkündet die russische Seite einen Waffenstillstand“, erklärte der Kreml am Montag. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte daraufhin in Washington, US-Präsident Donald Trump habe deutlich gemacht, dass er „einen dauerhaften Waffenstillstand sehen will.“
Der Zeitraum der Feuerpause ist von Moskau nicht zufällig gewählt. In der Zeit wird in Russland und anderen Ländern der 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg begangen. Darüber hinaus sei die Entscheidung „aus humanitären Gründen“ getroffen worden, erklärte der Kreml. Auch die Ukraine solle sich an die Waffenruhe halten. „Im Falle einer Verletzung der Waffenruhe durch die ukrainische Seite werden die russischen Streitkräfte eine angemessene und wirksame Antwort geben.“
Donald Trump sei „zunehmend frustriert“ von Wladimir Putin
In Reaktion auf den Vorschlag aus Moskau erklärte Trump-Sprecherin Leavitt, der US-Präsident sei „zunehmend frustriert“ vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, aber auch vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Trump hatte am Samstag nach einem Treffen mit Selenskyj in Rom Zweifel an Putins Bereitschaft zu einem Friedensschluss in der Ukraine geäußert. Zuvor hatte er wiederholt Selenskyj für die aus seiner Sicht mangelnde Kompromissbereitschaft kritisiert.
Alles zum Thema Wolodymyr Selenskyj
- Bei Papst-Beerdigung Lippenleserin will kurze Warnung von Trump an Macron erkannt haben
- „Gutes Treffen“ Trump glaubt, Selenskyj könnte Anspruch auf Krim aufgeben
- Kritische Töne Richtung Kreml Trump will von Putin nicht „an Nase herumgeführt werden“
- „Führt mich an Nase herum“ Trump droht Putin nach Treffen mit Selenskyj im Petersdom
- Requiem in Rom Weltpolitik am Papstgrab – das kann auch eine Chance sein
- „Wladimir, STOPP!“ Trump tadelt Putin nach Angriffen – Moskau droht Westen erneut mit Atomwaffen
- Waffenlieferung an Russland? Kiew bestellt chinesischen Botschafter ein – und legt „Beweise“ vor
Kiew forderte indes eine sofortige und längere Waffenruhe als die von Putin vorgeschlagene dreitägige Feuerpause. „Warum auf den 8. Mai warten?“, fragte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha im Onlinedienst X an Moskau gerichtet. Die Ukraine sei zu einer „dauerhaften und umfassenden“ Waffenruhe bereit, die „mindestens 30 Tage“ dauern solle.
Kiew schließt weiterhin aus, Krim an Moskau abzutreten
Zuletzt hatte Putin eine 30-stündige „Oster-Waffenruhe“ ausgerufen. Auch wenn die Gefechte in der Zeit nachließen, warfen sich beide Seiten wiederholte Verletzungen der Feuerpause vor.
Größter Streitpunkt bei Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine war zuletzt die 2014 von Moskau annektierte Krim. Kiew schließt bisher aus, die Halbinsel im Zuge eines Abkommens an Moskau abzutreten. Trump hatte in einem am Freitag veröffentlichten Interview jedoch gesagt, die Krim „bleibt bei Russland“ und hinzugefügt: „Und Selenskyj versteht das.“ Russland beansprucht darüber hinaus vier weitere ukrainische Regionen für sich. (afp)