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Nach AfD-AttackeClaudia Roth nimmt Udo Lindenberg in Schutz

Lesezeit 2 Minuten
Roth Grüne dpa

Claudia Roth von den Grünen.

Berlin – Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat den Musiker Udo Lindenberg vor Angriffen aus der AfD in Schutz genommen und die Partei vor politischer Einflussnahme auf den Kulturbetrieb gewarnt. „Kultur entsteht durch Austausch, nicht durch Abschottung oder Begrenzung“, sagte Roth am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin.

Mit Blick auf die abfälligen Äußerungen des AfD-Abgeordneten Stephan Brandner zu Lindenbergs Bundesverdienstkreuz sagte sie: „Kunst ist frei, muss nicht gefallen und darf nicht dienen.“ Lindenbergs Musik, seine Texte und sein Engagement seien „ein klares Bekenntnis gegen den Hass und für eine gemeinsame und gerechte Zukunft für alle“, sagte die Grünen-Politikerin, die selbst Morddrohungen aus der rechten Szene ausgesetzt ist. „Diesem Bekenntnis schließen wir uns an.“

Lindenberg dpa neu

Udo Lindenberg

Udo Lindenberg als „Judaslohn“ geschmäht

Der Grünen-Kulturexperte Erhard Grundl warnte die AfD davor, den Kulturbetrieb aus politischen Gründen zu bedrängen. „Die gezielten Angriffe auf die Freiheit von Kunst und Kultur nehmen zu, auch in Deutschland“, sagte er zu AFP. „Forderungen nach der 'Entsiffung des Kulturbetriebes' oder der Streichung von Subventionen für vermeintlich 'linksliberale Vielfaltsideologien' im Theater waren offenbar nur der Anfang. Dem stellen wir uns entgegen.“

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Der AfD-Abgeordnete Brandner, der dem Rechtsausschuss des Bundestags vorsitzt, hatte die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Udo Lindenberg als „Judaslohn“ geschmäht. „Klar, warum der gegen uns sabbert/sabbern muss“, schrieb Brandner auf Twitter. Dazu stellte der Abgeordnete ein Zitat aus einem Zeitungsartikel zur Auszeichnung Lindenbergs mit dem Bundesverdienstkreuz und fügte den Hashtag „#Judaslohn“ hinzu. Der Tweet ist inzwischen gelöscht.

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Bei den anderen Fraktionen im Bundestag hatten Brandners Äußerungen Empörung ausgelöst. Sie forderten seinen Rücktritt vom Vorsitz des Rechtsausschusses. Der Vorwurf lautete unter anderem auf Antisemitismus. (afp)