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„Gebt nicht auf“Dokumentarfilm „Nawalny“ enthält Vermächtnis

Lesezeit 2 Minuten
Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny in einer Szene des Dokumentarfilms ‚Nawalny‘.

Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny in einer Szene des Dokumentarfilms 'Nawalny'.

Als der Film 2022 erschien, war der Kreml-Kritiker bereits in Moskau verhaftet worden. Der Film war für einen Oscar nominiert.

„Gebt nicht auf“: Dieses Vermächtnis gibt der in Haft gestorbene russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny dem Publikum in dem Dokumentarfilm des kanadischen Regisseurs Daniel Roher mit. „Meine Botschaft für den Fall, dass ich umgebracht werde, ist sehr einfach: Gebt nicht auf“, sagt der prominente Oppositionelle am Ende des Oscar-prämierten Films, der nur „Nawalny“ heißt. Nach Angaben der russischen Behörden starb der 47-Jährige am Freitag in einer Strafkolonie in der russischen Polarregion.

„Nawalny“: Dokumentarfilm zeichnet Vergiftung von Kreml-Kritiker nach

Als die Dokumentation 2022 herauskam, war Nawalny bereits am Flughafen in Moskau verhaftet worden - direkt nach seiner Rückkehr aus Deutschland am 17. Januar 2021. In der Berliner Universitätsklinik Charité hatten ihn die Ärzte damals nach einer Vergiftung mit Nowitschok, einem Nervengift aus der Sowjetzeit, behandelt und wiederhergestellt.

Der prominenteste Kreml-Kritiker der vergangenen Jahre in Russland nutzte auch nach seiner Inhaftierung jede seiner Anhörungen, um sich kritisch zu äußern, und ließ seine Botschaften über sein Team weiterverbreiten.

„Diese Stärke müssen wir nutzen“: Nawalny beschwört Mitstreiter im Fall seines Todes

Während des „Extremismus“-Prozesses gegen ihn Anfang August 2023 bezeichnete Nawalny den russischen Angriff auf die Ukraine als „dümmsten und sinnlosesten Krieg des 21. Jahrhunderts“. Zwei Monate zuvor hatte er geschrieben: „Ich weiß, dass die Dunkelheit verschwinden wird, dass wir gewinnen werden, dass Russland ein friedliches, helles und glückliches Land werden wird.“

In dem Dokumentarfilm wiederholt Nawalny mehrfach den Appell an seine Landsleute, nicht aufzugeben, und denkt über seinen Tod nach: „Wenn Sie beschließen, mich zu töten, dann heißt das, dass wir im Moment unglaublich stark sind. Sonst täten Sie das nicht. Diese Stärke müssen wir nutzen.“

Nawalny fährt fort: „Denkt daran, dass wir eine riesige Kraft sind, die von diesen miesen Typen unterdrückt wird. Das passiert nur, weil wir nicht erkennen, wie stark wir wirklich sind. Für den Triumph des Bösen braucht es nur eines, nämlich die Tatenlosigkeit der guten Menschen. Seid also nicht tatenlos.“ (afp)