Nachschlag im juristischen Streit um eine Kartoffelbrei-Attacke. Wie Winfried Bernhard sich wieder Zutritt zum Landtag verschaffen will.
Kartoffelbrei-AttackeKlima-Aktivist will Hausverbot im Landtag kippen
Klima-Aktivist Winfried Bernhard will das Hausverbot kippen, dass ihm nach der Aktion vor einem Jahr aufgebrummt worden war. Am 8. Mai wird vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf verhandelt (Az. 21K 2456/23).
Eine Gerichtssprecherin bestätigte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Termin. Es wird wohl bei dem einen Verhandlungstag bleiben. Bernhard verzichtet nach eigenen Worten auf einen Anwalt und vertritt sich selbst. „Neulich wollte ich mal wieder in den Landtag zu einer Anhörung zum Thema Biodiversität“, so Bernhard: „Aber an der Pforte ist mein Name im Computer gleich rot aufgeleuchtet.“ Das passt ihm nicht. „Ich will wieder in den Landtag rein.“
Bernhard beschmierte Foto mit Kartoffelbrei
Zur Erinnerung: Bernhard hatte das Kartoffelpüree im Januar 2023 in den Landtag geschmuggelt. Dort war das Siegerfoto des Wettbewerbs „Pressefoto des Jahres“ ausgestellt worden, das den Klima-Aktivisten in Aktion zeigte. Bernhard, der gerade die Räumung von Lützerath durch die Polizei live miterlebt hatte, gefiel das gar nicht.
Im Stil der „Letzten Generation“, die vorher zum Beispiel Suppe auf Gemälden verteilt hatte, beschmierte er das Foto von sich in der Lobby des Landtags mit dem Kartoffelbrei. Ein junger Aktivist filmte die Aktion. Der Landtag zeigte Bernhard unter anderem wegen Sachbeschädigung an und erteilte ihm für zwei Jahre Hausverbot.
Vom Vorwurf der Sachbeschädigung wurde Bernhard im vergangenen November vom Amtsgericht Düsseldorf freigesprochen. Der Richter hatte das angeblich kartoffelbrei-geschädigte Foto in den Sitzungssaal bringen lassen und keinerlei Makel feststellen können. Der Freispruch gibt Bernhard Auftrieb für die Verhandlung um das Hausverbot.