NRW-Schulministerin Dorothee Feller bezeichnet die Beseitigung der Schieflage des Bildungssystems als Marathon. Aber auch wenn man gewillt ist, ihr zuzugestehen, dass ein langer Atem gefragt ist angesichts der vielen Probleme: Man kann einen Marathon ganz gemütlich in acht Stunden bewältigen. Oder man rennt flotten Schritts nach vier ins Ziel. Von Profi-Zeiten ganz abgesehen.

Schule in NRW: Mangel an Lehrerinnen und Lehrern ist das Spitzenproblem

Vor allem beim Spitzen-Problem Lehrermangel, das alle anderen stark beeinflusst, beruft Feller sich etwas zu beharrlich darauf, dass gute Lösungen Zeit brauchen. Sie verteidigt die Abordnung von Lehrerinnen und Lehrern an andere Schulen und die Einschränkung der Möglichkeiten, in Teilzeit zu arbeiten damit, dass auch kurzfristige Maßnahmen nötig und diese eben „nicht immer für alle schön“ seien. Ideen, wie der Lehrerberuf jetzt attraktiver oder der Seiteneinstieg jetzt leichter gemacht werden könnte, präsentierte die Ministerin dagegen nicht.

Klassenarbeiten, Alltagshelfer, Lesezeit

Schulministerin Feller will mit großen Plänen NRW-Grundschulen stärken

Von

Susanne Rohlfing

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Sie will lieber abwarten, bis die Kultusministerkonferenz Ende des Jahres die Ergebnisse eines Gutachtens zur Lehrerausbildung vorlegt. Wenn man Änderungen daran vornehme, dann solle das im Gleichschritt mit allen anderen Bundesländern erfolgen, so Feller bei der Schuljahres-Auftakt-PK.

Das ist eine allzu behäbige Politik-Gangart. Genau so ist man in die aktuelle Bildungskatastrophe geraten, die Feller lieber „herausfordernde Bildungslage“ nennt. Zu meinen, dass man genau so auch wieder da herauskommt, ist nicht mutig genut. Die Ministerin könnte diese ausgelatschten Schuhe mal gegen ein neues Paar austauschen, dann würden ihre Schüler auch nicht abgehängt. Frau Feller muss bei ihrem Marathon deutlich die Zeit verbessern.