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MedikamentenmangelGesundheitsministerium in NRW lehnt staatliche Einfuhr von Antibiotika ab

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Eine Apothekerin öffnet ein Schubfach mit Antibiotikasäften für Kinder.

Antibiotikasäfte für Kinder sind in Köln knapp.

Antibiotikasäfte für Kinder dürfen wegen des Mangels auch aus dem Ausland eingeführt werden. Das Land erteilt eine Absage.

Das NRW-Gesundheitsministerium lehnt eine staatliche Einfuhr von Antibiotikasäften für Kinder aus EU- und Drittstaaten ab. „Eine staatliche Beschaffung, ob durch Bund oder Land, ist in der aktuellen Situation nicht erfolgsversprechend, da im Markt einfach zu geringe Mengen des antibiotischen Kindersafts verfügbar sind“, sagte das Ministerium auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Antibiotike für Tiere nicht in der Humanmedizin einsetzbar

Aktuell bestehe bereits eine verpflichtende Vorratshaltung von entscheidenden Medikamenten für Großhändler und Apotheken. Das NRW-Gesundheitsministerium setze sich darüber hinaus dafür ein, dass diese Vorratshaltung im Regelsystem „noch vor dem Winter deutlich erhöht wird, damit nicht eine erhöhte Nachfrage oder Lieferkettenabrisse sofort in die Versorgung durchschlagen“. Das weiteren weist das Ministerium darauf hin, dass das Regelsystem der Arzneimittelversorgung bundesweit aufgestellt sei, „sodass eine konkurrierende Beschaffung durch die Länder nicht sachgerecht“ wäre.

Auch der Forderung des Grünen-Landtagsabgeordneten Mehrdad Mostofizadeh, die präventive Antibiotikavergabe in der Massentierhaltung zugunsten einer sicheren Versorgung in der Humanmedizin zurückzufahren, erteilt das Ministerium eine Absage. „Tierarzneimittel und Humanarzneimittel unterscheiden sich hinsichtlich ihres Zulassungsverfahrens und den damit verbundenen Anforderungen grundsätzlich voneinander.“ Die Anforderungen seien auch in zwei unterschiedlichen Rechtsgrundlagen geregelt. Zudem handele es sich teilweise auch um andere Wirkstoffe.