Bundeskanzler Olaf Scholz kommt als Überraschungsgast zum Sommerfest in der NRW-Landesvertretung in Berlin.
NRW ehrt Holocaust-ÜberlebendeMargot Friedländer mit Mevlüde-Genç-Medaille ausgezeichnet
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat am Dienstag die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer im Berliner Bode-Museum mit der Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Er ehrte die Zeitzeugin damit für ihre besonderen Verdienste und ihren unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus.
Das Land begründete die Auszeichnung damit, dass Friedländer seit ihrer dauerhaften Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2010 auf vielfältige Weise und mit großem Engagement an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert habe. Viele ihrer Vorträge und Lesungen richteten sich gezielt an Jugendliche und Schülergruppen. Am Abend war die 102-Jährige dann Ehrengast beim Sommerfest in der NRW-Landesvertretung.
Zur Überraschung aller tauchten im Garten der Landesvertretung auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) auf. Scholz kam direkt von der traditionellen Spargelfahrt des konservativen Seeheimer Kreises, unterhielt sich am Biertisch mit Wüst, dem Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Nathanael Liminski und dem ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet.
Die Mevlüde-Genç-Medaille wurde 2018 vom Land Nordrhein-Westfalen gestiftet. Die Auszeichnung wird jährlich rund um den Jahrestag des Brandanschlags von Solingen am 29. Mai verliehen. Bei dem Anschlag 1993 warfen vier Jugendliche Brandsätze in das Haus der Familie Genç. Mevlüde und Durmus Genç verloren zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte, 17 Familienmitglieder wurden zum Teil sehr schwer verletzt.