Während des Rettungseinsatzes in Ratingen im Mai kam auch ein unbeteiligter Mann zu Tode. Was zu dem Fall bekannt ist.
Ermittler suchen UrsacheUnbeteiligter Rentner starb während Einsatz zur Ratinger Explosion – wurde Hilfe verwehrt?

Am Tag des Brandanschlags auf Einsatzkräfte im Mai starb ein unbeteiligter Bewohner des Hochhauses in Ratingen.
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Neue Erkenntnisse zum Tod eines unbeteiligten Rentners im Zusammenhang der Brandattacke auf Einsatzkräfte in Ratingen: Während der Großeinsatz nach dem Anschlag auf Beamte der Polizei und Feuerwehr am 11. Mai im zehnten Stock eines Wohnsilos in Ratingen-West im Gange war, starb auch ein 73-jähriger Mann in dem Haus.
Während die Einsatzkräfte den Zugang zum Gebäude sperrten, blieb der Pflegebedürftige, der auf eine Sauerstoffmaske angewiesen war, allein zurück in seiner Wohnung im zweiten Stock, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Ermittlerkreisen erfuhr. Seine Frau, die sich ebenfalls draußen befand, durfte aus Sicherheitsgründen nicht ins Haus zurückkehren.
Ehefrau fand am Abend ihren Mann tot in der Wohnung
Die Ehefrau habe sich sehr gesorgt, da ihr Mann unter Demenz litt und sich häufig das Atemgerät vom Kopf riss. Sie soll darum gebeten haben, nach ihm sehen zu können, um zu verhindern, dass dies erneut geschehe. Was danach passierte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Gegen 19 Uhr durfte die Frau wieder zurück in die gemeinsame Wohnung und fand ihren Mann tot auf.
Seither führt die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren. Behördensprecherin Laura Neumann sagte dieser Zeitung, dass „die Obduktion die Todesart nicht hinreichend klären konnte, weshalb weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben wurden“.
In ihrem vorläufigen Gutachten haben die Rechtsmediziner demnach keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Tod und der Sauerstoffzufuhr feststellen können. Möglicherweise kommen auch Vorerkrankungen als Todesursache infrage.
Eine weitere Aufklärung sollen feingewebliche Untersuchungen der Organe erbringen. Zudem wollen die Strafverfolger die Frage beantworten, wer genau welchen Kenntnisstand vor Ort über den Gesundheitszustand hatte. Hier laufen die Aussagen der Beteiligten auseinander.