Die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag hat Fragen zum Ermittlungsstand nach der Razzia in dem Kölner Bordell.
Nach Durchsuchung des BordellsRazzia im „Pascha“ wird Thema im Landtag
Der Landtag beschäftigt sich selten mit Bordellen, jetzt ist es aber soweit: Die SPD-Fraktion hat eine Kleine Anfrage zum Kölner Etablissement „Pascha“auf den Weg gebracht. Die Opposition will von der Landesregierung unter anderem wissen, was es mit der Razzia am 19. September auf sich hatte und was das alles mit der sogenannten Schleuser-Affäre zu tun hat.
Die Staatsanwaltschaft hatte das „Pascha“ als Immobilie bereits im August beschlagnahmt. Vor knapp zwei Wochen rückten die Ermittler zur Razzia in den Büroräumen des Bordells an. Gleichzeitig wurde auch die Wohnung des Geschäftsführers durchsucht, gegen den inzwischen auch wegen des Verdachts auf Geldwäsche ermittelt wird. Das bestätigte ein Sprecher der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS) bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf auf Anfrage. Bild.de und Focus online hatten zuvor berichtet.
Der Hintergrund: Das „Pascha“ war nach der Insolvenz 2021 durch eine chinesische Investorin gekauft worden. Der Deal wurde durch einen der beiden Hauptverdächtigen in der Schleuser-Affäre, dem Rechtsanwalt Claus Brockhaus, abgewickelt. Brockhaus ist inzwischen unter Auflagen wieder auf freiem Fuß. Der Geschäftsführer des „Pascha“ war gar nicht erst festgenommen worden. Vor der Razzia hatte er gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ betont, dass er mit der Schleuser-Affäre nichts zu tun habe. Nach der Durchsuchung wollte er sich als nun Beschuldigter gegenüber mehreren Medien nicht mehr äußern.
Die SPD Abgeordnete Elisabeth Müller-Witt will jetzt von der Landesregierung unter anderem wissen: „Welche Kenntnisse gibt es aktuell über die Zusammenhänge zwischen der Schleuserbande um die tatverdächtigen Anwälte und dem Erwerb des ‚Pascha‘ durch die chinesische Investorin?“ Und: „Welche Erkenntnisse gibt es insbesondere im Hinblick auf den Verdacht der gewerbs- und bandenmäßigen Geldwäsche?“ Zudem soll die Regierung verraten, was die Razzia in dem Haus an der Hornstraße letztlich ergeben hat. Die Landesregierung hat nach den Statuten des Landtags vier Wochen Zeit, um zu antworten.
Das „Pascha“ hat unterdessen weiter geöffnet. Die Stadt hat aktuell keine Handhabe, um den Laden zu schließen. Ein Sprecher teilte dazu mit: „Eine gewerberechtliche Unzuverlässigkeit stützt sich – wie bei allen Gewerben – auf belastbare Tatsachen der Vergangenheit und erfordert von der Behörde eine Prognose für die Zukunft. Ohne belastbare Fakten ist kein Widerrufsverfahren beziehungsweise auch keine Gewerbeuntersagung möglich. Die Konzession hat somit zunächst Bestand, bis sich ein neuer Sachverhalt aus Fakten ergibt.“