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Unterstützung für UkraineNRW will vom Krieg traumatisierten Kindern helfen

Lesezeit 2 Minuten
Ukrainische Soldaten fahren im Panzer über eine Straße in Bachmut.

Ukrainische Soldaten in Bachmut. NRW liefert Krankenhausbetten ins Kriegsgebiet.

Die Unterstützung aus NRW für die Menschen in der Ukraine lässt nicht nach. Jetzt werden ausgemusterte Krankenhausbetten in das Kriegsgebiet geliefert.

NRW will die Krankenhausinfrastruktur in der Ukraine stärker unterstützen. Das erklärte NRW-Europaminister Nathanael Liminski vor Journalisten in Düsseldorf. „Das Blau-Gelbe Kreuz wird 200 Krankenhausbetten in die Ukraine bringen“, sagte der CDU-Politiker. Diese sollen zur Behandlung ukrainischer Frontsoldaten genutzt werden. Eine Sprecherin des Blau-Gelben Kreuzes erklärte, es handele sich überwiegend um Betten, die in NRW-Krankenhäusern ausgemustert worden seien. Darunter befänden sich auch Intensivbetten.

Liminski sagte, NRW werde künftig auch einen Schwerpunkt auf die Rehabilitation von Kriegsopfern setzten. Dazu zähle unter anderem die psychologische Betreuung von Kindern, die durch die Kriegserlebnisse traumatisiert worden seien. „Es ist wichtig, beim Wiederaufbau nicht nur Straßen und Brücken, sondern die seelischen Verwundungen der Menschen in den Blick zu nehmen“, so der Minister.

Weitere Initiativen seien beim Ausbau der IT-Infrastruktur an Schulen geplant. In der Ukraine findet derzeit nur dann Präsenzunterricht an Schulen statt, wenn die Schulgebäude über Schutzbunker verfügen.

220.000 Ukraine-Flüchtlinge in NRW

Der CDU-Politiker hatte sich in der vergangenen Woche bei einer Reise in die Ukraine einen Überblick über die Lage in der Partnerregion Dnipropetrowsk verschafft. Seit Kriegsbeginn liefert die von Schwarz-Grün ins Leben gerufene Initiative „NRW hilft der Ukraine" nach eigenen Angaben fast jede Woche Hilfsgüter im Volumen eines 40-Tonner-Lkws mit einem Gegenwert von jeweils 150.000 Euro in die Kriegsgebiete. Transportiert werden überwiegend Arzneimittel, etwa Medikamente zur Wundversorgung, Schmerzmittel und Antibiotika. Dnipropetrowsk ist ein wichtiger Standort für Industrie- und Wissenschaft. Auch die Lieferung von Stromgeneratoren zählt zur Unterstützung aus NRW.

In NRW wurden seit Kriegsbeginn mehr als 220.000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Linda Mai, Vorsitzende Blau-Gelben Kreuz, schätzt, dass rund Dreiviertel von ihnen nach Ende des Kriegs wieder in ihre Heimat zurückkehren werden. „Es gibt eine große Dankbarkeit für die Unterstützung aus NRW“, sagte Mai. „Die Kinder wissen, wo die Bomben herkommen - und sie wissen auch, woher die Hilfe stammt.“