Der Kölner AfD-Politiker Sven Tritschler hatte für einen Eklat gesorgt, als er einen deutschen Kolonial-Offizier in Namibia gewürdigt hatte.
Völkermord bestrittenNamibia verurteilt Kranzniederlegung durch Kölner AfD-Abgeordneten
Jetzt schaltet sich sogar das Außenministerium Namibias in die Kranzniederlegung auch den Kölner Landtagsabgeordneten Sven Tritschler (AfD) ein. In einer Pressemitteilung verurteilt das Ministerium die Aktion: Sie offenbare „völlige Ignoranz und moralisches Versagen von Herrn Sven Tritschler und seinem Kollegen und sollte entschieden verurteilt und vorbehaltlos angeprangert werden.“
Tritschler hatte im Anschluss an eine Reise des Hauptausschusses des Landtags einen Kranz am Grab eines deutschen Offiziers der „Schutztruppe“ in Namibia niedergelegt. Ein Foto zeigt Tritschler und einen Mitarbeiter, wie sie vor dem Grab stehen. Landtagspräsident André Kuper hatte Tritschler dafür schriftlich angezählt, der Politiker selbst zeigte in seiner Antwort keine Reue, sondern bestritt den Völkermord deutscher Soldaten an den Volksgruppen der Herero und Nama.
„Provokativ und inakzebtabel“
In der Mitteilung des afrikanischen Staates heißt es jetzt (aus dem Englischen übersetzt): „Die Regierung der Republik Namibia verurteilt auf das Schärfste die bedauerliche und abscheuliche Tat von Herrn Sven Tritschler.“ Weiter heißt es: „Namibia bedauert außerdem die anschließende Veröffentlichung eines Fotos dieser unehrenhaften Tat durch Herrn Sven Tritschler. Solche Akte der Rehabilitierung revisionistischer Kolonialideologien durch einige Mitglieder der AfD sind provokativ und inakzeptabel.“
Auch wenn die deutsche Regierung den „auf namibischem Boden verübten Völkermord noch nicht vollständig gesühnt hat, ist diese Tat nichts weniger als verabscheuungswürdig und unehrenhaft, verursacht aber auch beispiellosen Schmerz und Leid bei den Opfern und macht alle Versuche der laufenden Verhandlungen, auf eine Versöhnung hinzuarbeiten, lächerlich.“
Der Landtag hatte sich weitere Schritte gegen Tritschler vorbehalten. Etwaige weitere Sanktionen standen zunächst noch aus.