Ein Tag für die Geschichtsbücher: Nach der US-Wahl platzt die Ampel-Koalition. Wie reagiert das Netz auf den Schlagabtausch in Berlin?
Social Media nach Ampel-BebenHabeck erklärt X-Comeback – Elon Musk beleidigt Scholz
Kaum zehn Stunden lang war das Netz mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten beschäftigt, da wurden schon die nächsten Breaking News auf die Bildschirme gespült: Die Ampel-Koalition ist Geschichte. Der Knall zwischen SPD, Grünen und FDP sorgte ebenfalls für jede Menge Meme-Material. Wir haben gesammelt.
Nach fünf Jahren Abstinenz haben die aktuellen politischen Ereignisse Wirtschaftsminister Robert Habeck dazu bewegt, zur sozialen Plattform X zurückzukehren. Im August 2019 hatte sich Habeck wegen Ärger um Wahlkampf-Tweets und Datendiebstahl aus dem Sozialen Netzwerk, damals noch mit dem Namen „Twitter“, zurückgezogen. Am Donnerstagnachmittag verkündet er mit den Worten „back for good.“ seine Rückkehr und erklärte wenig später, „Orte wie diesen nicht den Schreihälsen und Populisten überlassen“ zu wollen.
Tech-Milliardär und X-Eigentümer Elon Musk wendet sich unterdessen auf seiner Plattform höchstpersönlich und in deutscher Sprache an Bundeskanzler Olaf Scholz. „Olaf ist ein Narr“, motzt Musk auf seinem Account als Reaktion auf den Koalitionsbruch, welcher Neuwahlen in Deutschland nach sich ziehen könnte.
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Ein zerstrittenes Trio, eine Pressekonferenz, wütende Anschuldigungen... da war doch was! Der Deutschlandfunk erinnert im Zuge des Ampel-Streits an die legendäre Pressekonferenz von Tic Tac Toe im Jahr 1997.
"Die Partei", selbst wohl ohne Chancen bei potenziellen Neuwahlen, lieferte die nächste Referenz aus der Popkultur: Der entlassene Finanzminister Christian Lindner wurde kurzerhand mit Arno Dübel gleichgesetzt - dem arbeitslosen Hamburger, dem Boulevardmedien einst einen zweifelhaften Ruf verschafften.
Doch nicht nur Lindner bekommt in den Sozialen Netzwerken sein Fett weg; die Koalition ist allgemein Spott und Häme ausgesetzt. Das NDR-Satiremagazin "Extra3" macht die Fraktionsspitzen kurzerhand zu Schlagerstars.
Ein Video-Fund steht exemplarisch für die Vorkommnisse des schicksalhaften Abends:
El Hotzo, seines Zeichens Comedian, Autor und - genau wie Markus Söder - ein Franke, sieht im CSU-Chef aktuell die Ruhe selbst - oder eben die Ignoranz schlechthin.
Zwar war der verbliebene Teil der Bundesregierung bei der Suche nach Nachfolgern sehr schnell erfolgreich, doch das heißt noch lange nicht, dass die neuen Minister auch die Wunschkandidaten der Social-Media-Community sind. Einige hätten zum Beispiel "Feuerwehrmann" Peter Neururer vorgeschlagen; der Fußballtrainer ist schließlich bekannt dafür, schwächelnde Mannschaften in letzter Minute vor dem Abstieg zu bewahren.
Andere hätten sich Menschen gewünscht, deren schieres Vermögen sie zum Umgang mit Geld befähigt - wobei solche Vorschläge beim Blick in die USA einen bitteren Beigeschmack bekommen.
Fest steht: Der 6. November war so gefüllt mit Eilmeldungen wie kaum ein anderer Tag in den letzten Jahren. Da kann das ein oder andere Thema schon einmal untergehen - im wahrsten Wortsinn:
Wir schließen mit einem pointierten Kommentar zur Nachrichtenlage des Tages, abgefasst von Cartoonist "Krieg und Freitag":
Bei allem humoristischen Umgang mit der erschlagenden Nachrichtenlage ist der Fortgang der Ereignisse weiter ungewiss. Erste Einschätzungen der Lage gehen weltweit stark auseinander. (red)