Spezialflugzeug aus KölnBundeswehr fliegt erneut verletzte Ukrainer nach Deutschland
Köln – Die Bundeswehr hat am Donnerstag erneut ein Spezialflugzeug entsandt, um kriegsverletzte Ukrainer aus Polen zur medizinischen Behandlung nach Deutschland zu bringen. Das teilte die Luftwaffe auf Twitter mit. Bislang seien 111 Patienten über diese Route ausgeflogen worden, hieß es. Die Patienten sollen diesmal nach Norddeutschland gebracht werden und in Hamburg landen.
Der Airbus A310 MedEvac startete am 11. April zum ersten Mal aus Köln-Wahn in die südostpolnische Stadt Rzeszow. Die Maschine gilt als „fliegende Intensivstation“.
Das Flugzeug landet in Rzeszow, rund 90 Kilometer von der polnisch-ukrainischen Grenze entfernt. Rzeszow liegt rund eine Autostunde von Przemyśl entfernt, der polnischen Stadt in der täglich hunderte Geflüchtete aus der Ukraine ankommen und weiter in den Westen fliehen.
Für die Bundeswehr ist das Flugzeug ein „wichtiges Glied in der Rettungskette“, heißt es auf der Webseite der Bundeswehr. Insgesamt können 44 Patientinnen und Patienten untergebracht werden, sechs Plätze sind speziell für Intensivpatienten vorgemerkt.
Airbus 310 MedEvac: Fliegende Intensivstation aus Köln
Seit fast vier Jahrzehnten ist die „Hermann Köhl“, benannt nach einem Flugpionier im Ersten Weltkrieg, mit ihren 47 Metern Länge, 44 Metern Spannweite und 79 Tonnen Leergewicht für die Luftwaffe im Einsatz. „Fliegende Intensivstation“ wird die Maschine genannt, die bis zu 11.000 Kilometer am Stück und 900 Kilometer in der Stunde schnell fliegen kann.
Zum Einsatz kam der Airbus 310 MedEvac auch schon in der Corona-Krise: Ende November und Anfang Dezember vergangenen Jahres wurden mehrere Corona-Intensivpatienten unter anderem von Sachsen nach Köln gebracht, als die Intensivbetten knapp waren.
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Immer wieder brachte die Maschine in den vergangenen Jahren verletzte deutsche und ausländische Soldaten in die Bundesrepublik, aus Afghanistan, Mali, der Ukraine. Im Sommer 2020 wurde das Flugzeug in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzt, um womöglich in der damals von einer verheerenden Explosion zerstörten libanesischen Hauptstadt Beirut zu helfen. Zum Einsatz kam es aber nicht. Anders als im April 2019, als der „Medevac“ nach Madeira geflogen wurde, um 15 verletzte Deutsche nach dem dortigen Busunglück in die Heimat zurückzubringen. (mab/hol/dpa)