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Stefan GelbhaarBelästigungsvorwürfe gegen Grünen-Politiker womöglich frei erfunden

Lesezeit 2 Minuten
ARCHIV - 03.03.2023, Berlin: Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Deutschen Bundestags, spricht im Plenum. (zu dpa: «Vorwürfe gegen Grünen-Politiker - RBB entfernt wegen Zweifeln Berichte») Foto: Julian Weber/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Der Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar (Archivbild)

Ein Grünen-Politiker hat sich Belästigungsvorwürfen ausgesetzt gesehen. Es gibt viele Medienberichte, aber der RBB entfernt jetzt einen Teil davon.

Wende im Fall des Berliner Grünen-Politikers Stefan Gelbhaar: Die im Dezember gegen den Bundestagsabgeordneten bekannt gewordenen Belästigungsvorwürfe waren womöglich frei erfunden. Weil inzwischen erhebliche Zweifel an entsprechenden Darstellungen bestehen, zog der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) „sämtliche Beiträge, in denen es um konkrete Vorwürfe geht“, aus dem Netz zurück. Dies teilte der Sender am Freitagabend mit.

Demnach gebe es massive Bedenken im Zusammenhang mit der Identität einer mutmaßlich betroffenen Frau, die dem rbb eine eidesstattliche Versicherung zu ihren Darstellungen abgegeben hatte. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit existiert diese Frau gar nicht“, hieß es vom rbb. Weitere Recherchen hätten zu einer Grünen-Bezirkspolitikerin geführt, die sich als die betroffene Frau ausgegeben haben und unter falschem Namen die eidesstattliche Versicherung abgegeben haben soll. Der Sender erstattete Strafanzeige gegen die Grünen-Bezirkspolitikerin.

Stefan Gelbhaar bestreitet Vorwürfe

„Nicht alle Vorwürfe, über die wir berichtet haben, sind damit automatisch nichtig - ein wesentlicher Vorwurf allerdings schon“, teilte der rbb weiter mit. Daher habe sich der Sender entschlossen, entsprechende Beiträge von der Internetseite zu entfernen. Gelbhaar hatte die Vorwürfe gegen ihn bereits bestritten und ging von einer „geplanten Aktion“ gegen seine Person aus, wie er auf seiner Webseite schrieb.

Gelbhaar, der seit 2017 für die Berlin-Pankower Grünen im Bundestag sitzt, war bei einer ersten Wahlversammlung am 12. November mit 98,4 Prozent der Stimmen zum Direktkandidaten gewählt worden. Nachdem Mitte Dezember die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen ihn bekannt wurden, setzte der Kreisverband eine Wiederholung an. Als neue Direktkandidatin gewählt wurde dort Julia Schneider. (afp)