Die Evolution habe es uns Menschen gelehrt: „Blau ist keine gute Wahl“, so die Schlussfolgerung der Supermarktkette.
„Größte Bedrohung“Supermarktkette Edeka warnt offenbar vor der AfD
Eigentlich nehmen große Unternehmen von politischen Botschaften Abstand. Die Supermarktkette Edeka hat jetzt allerdings eine Ausnahme gemacht – und ziemlich unmissverständliche Andeutungen in einer Werbeanzeige lanciert.
Die ungewöhnliche Werbekampagne ist auch in einer ganzseitigen Anzeige in der Tageszeitung „FAZ“ und der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu finden. Die Überschrift: „Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht“. Darunter ein längerer Fließtext, umrahmt mit Fotos von Obst und Gemüse.
Blau als Warnhinweis der Natur: „Achtung, ich könnte unverträglich sein!“
Zur Erläuterung werden Obst- und Gemüse-Sorten aufgezählt, die alle gelb, rot, grün, vielleicht auch violett sind, aber eben nicht blau. Dass es die Farbe Blau bei all diesen natürlichen Lebensmitteln nicht gebe, habe einen guten Grund, so die Anzeige weiter. Das sei kein Zufall, blaue Lebensmittel seien ein Warnhinweis der Natur: „Achtung, ich könnte unverträglich sein!“ So zumindest Edeka.
Die Evolution habe es uns Menschen gelehrt: „Blau ist keine gute Wahl“, so die Schlussfolgerung der Supermarktkette.
Edeka sieht „die Blauen“ als „größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft“
Das alles könnte man noch für eine etwas merkwürdige Lektion in Naturkunde halten. Doch dann wird es konkreter – und damit auch deutlich, welche Richtung die Anzeige eigentlich nehmen will.
Edeka weiter: „Und wo wir bei Wahlen sind: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind gesunder Vielfalt. In Deutschland sind ‚die Blauen‘ schon heute die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft.“
Edeka mit klarer Aussage zu anstehenden Landtagswahlen
Zwar zieht die Supermarktkette in der Anzeige keine direkte Verknüpfung zur AfD. Doch die Anspielung auf die Parteifarbe der AfD ist kaum misszuverstehen. Denn die ist schließlich blau.
Edeka wird sogar noch konkreter und holt die anstehenden Wahlen aufs Programm: „Lasst uns also zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September die Warnhinweise richtig lesen – und für ein verträgliches Miteinander sorgen. Denn: Wir lieben Vielfalt.“
Bereits im Januar positionierte sich Edeka mit einem Werbespot gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass in Deutschland. In dem Film sind Kundinnen und Kunden in einem Supermarkt zu sehen, die sich über die leergeräumten Regalen wundern. So sehe ein Markt aus, „in dem es nur deutsche Produkte gibt“, so Edeka damals.