„Mini-Auschwitz“Ukraine findet „Folterkammer“ mit Goldkronen – Zahnarzt widerspricht
Pisky-Radwiski – Die ukrainische Armee macht bei der Befreiung des Oblast Charkiw immer erschreckendere Funde. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat nun Bilder von Funden aus einer Folterkammer veröffentlicht, in der russische Soldaten die Bürger der Ortschaft Pisky-Radwiski misshandelt haben sollen. Das Ministerium spricht von einem „Mini-Auschwitz“. Ein Bericht der „Bild“ lässt allerdings Zweifel an den Vorwürfen des Verteidigungsministeriums wachsen.
Örtlicher Zahnarzt erkennt wohl Goldkronen-Sammlung wieder
Die ukrainischen Soldaten hätten bei der Befreiung des Ortes Anfang der Woche Gasmasken und einen großen Behälter mit Zahn-Goldkronen in einer Folterkammer entdeckt. Die russischen Soldaten hätten den dort gefolterten Menschen die Goldkronen gezogen und sie anschließend lebendig begraben, so der Vorwurf des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.
Zweifel an den Vorwürfen des ukrainischen Verteidigungsministeriums kamen am Donnerstag auf: Laut einem Bericht der „Bild“ stammen die Goldkronen wohl nicht von Toten oder Gefolterten, sondern von Patienten des örtlichen Zahnarztes. „Bild“-Reporter haben den Zahnarzt offenbar getroffen, er sagte: „Diese Zähne sehen aus wie die aus meiner Sammlung, die hier geplündert wurde.“
Demnach glaube der Mediziner, dass die Russen die Zähne geklaut haben sollen, da sie sie vermutlich für echtes Gold hielten. Auch diese Angabe ließ sich noch nicht überprüfen.
Ukraine: Soldaten entdecken angeblich Folterkammer mit Goldkronen und Gasmasken im Oblast Charkiw
„Die Menschen wurden in Dreck und Schlamm vergraben, ihnen wurde dabei eine Gasmaske aufgesetzt. Das ist ein Mini-Auschwitz“, twitterte zuvor das Verteidigungsministerium am späten Donnerstagabend. „Wie viele dieser Kammern werden wir noch in den besetzten Gebieten der Ukraine entdecken?“, heißt es in dem Post weiter.
Die ukrainischen Landgewinne im Süden und Osten des Landes hatten die russischen Truppen immer weiter in die Defensive gedrängt. Ausgerechnet am Tag der völkerrechtswidrigen Annexion von vier ukrainischen Provinzen durch Wladimir Putin war es der Ukraine gelungen, die strategisch wichtige Stadt Lyman zu befreien.
Ukraine: Entsetzen über angebliche Folterkammern der russischen Armee von Wladimir Putin
Zugleich wächst das Entsetzen über die Taten der russischen Soldaten während der Zeit der Besatzung. Nachdem sich die Truppen Wladimir Putins aus der Region um Kiew zurückgezogen hatten, waren in der Ortschaft Butscha Massengräber und Leichen auf offener Straße entdeckt worden.
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Nach der Befreiung von Dörfern und Städten im Osten und Süden des Landes hatten die ukrainischen Truppen offenbar mehrere Folterkammern entdeckt, in denen ukrainische Bürgerinnen und Bürger misshandelt und gefoltert worden sein sollen. Der Westen hatte die aufgedeckten Gräueltaten scharf verurteilt und Konsequenzen gefordert. (shh/mab)