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„Die ganze Welt lacht über sie“Putin lästert über deutsche Politiker – Lawrow hält Wutrede

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich über deutsche Politiker ausgelassen. Außenminister Sergej Lawrow hat unterdessen die russischen Kriegsziele bekräftigt. (Archivbild)

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich über deutsche Politiker ausgelassen. Außenminister Sergej Lawrow hat unterdessen die russischen Kriegsziele bekräftigt. (Archivbild)

Verhandlungsbereitschaft sieht anders aus: Während Putin sich über deutsche Politiker lustig macht, findet Lawrow deutliche Worte.

Wladimir Putin hat über die deutsche Regierung gelästert. Bei einer Rede vor jungen Wissenschaftlern sagte der russische Präsident den Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge, Deutschland könne keine eigenen Entscheidungen treffen und befolge lediglich die Anweisungen seiner Verbündeten. Demnach sprach der Kremlchef auch über „billiges Gas aus Russland“, das europäischen Staaten nun nicht mehr zur Verfügung stehe.

Die Ukraine bekomme „Geld aus Europa, aus Deutschland, auch für Waffen und Renten, für Sozialleistungen und Gehälter“, während Deutschland den Gasfluss aus Russland abgestellt habe, den es so dringend brauche, erklärte Putin demnach.

Wladimir Putin lästert über deutsche Politiker: „Ich sage keine Namen“

Zudem spottete der Kremlchef über deutsche Politiker, von denen einige hochrangige Vertreter keine ausreichende Ausbildung hätten, um professionelle Entscheidungen zu treffen. „Sie sind bekannt, und die ganze Welt lacht über sie. Ich sage keine Namen“, zitierte Tass den Kremlchef.

Die Behauptung, dass Deutschland lediglich ein Erfüllungsgehilfe der Vereinigten Staaten sei, wird vom Kreml immer wieder vorgebracht. Eine Grundlage gibt es für die Behauptung ebenso wenig wie für Putins Aussagen über deutsche Regierungsmitglieder und ihre angeblich nicht ausreichende Ausbildung. So hat Vizekanzler Robert Habeck in Philosophie promoviert, Bundeskanzler Olaf Scholz ist unterdessen Volljurist.

Putin spottet, Lawrow stellt klar: „Keinen Grund, unsere Ziele zu revidieren“

Während Putin über deutsche Politiker herzog, stellte sein Top-Diplomat, Außenminister Sergej Lawrow, am Freitag derweil erneut klar, dass Russland nicht verhandlungsbereit ist. „Ich gehe davon aus, dass die Führung unserer militärischen Sonderoperation weiß, welche Ziele sie verfolgt. Der Oberbefehlshaber kontrolliert diese Operation fortlaufend. Wir sehen keinen Grund, warum unsere Ziele revidiert werden sollten“, erklärte Lawrow laut Tass.

Zuvor hatte der Außenminister beim OSZE-Treffen bereits eine Wutrede abgeliefert und sofort danach den Saal wieder verlassen. Das „Neonazi-Regime“ in Kiew sei gegen Russland aufgehetzt worden, mit dem Ziel „alles Russische auszurotten“, hatte Lawrow gepoltert. Den Außenministern westlicher Staaten warf er unterdessen „Feigheit“ vor, da sie kein Interesse an einem „ehrlichen Gespräch mit Fakten“ mit ihm gehabt hätten.

Wutrede bei OSZE-Treffen: Lawrow poltert und wirft Westen „Feigheit“ vor

Sowohl US-Außenminister Antony Blinken als auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatten ein direktes Aufeinandertreffen mit Lawrow beim OSZE-Treffen im nordmazedonischen Skopje vermieden.

Welche Ziele Russland genau verfolgt, bleibt allerdings unklar. Die Angaben aus Moskau variieren darüber seit Kriegsbeginn immer wieder. Mal soll die Ukraine von „Nazis“ befreit werden, mal geht es vorgeblich um eine angebliche „Nato-Erweiterung“, die verhindert werden solle. Auch die Ablehnung der progressiven und freiheitlichen Lebensweise des Westens wird immer wieder als Kriegsgrund in Moskau angeführt.

Krieg gegen die Ukraine: Westen fordert russischen Truppenabzug vor Verhandlungen

Klar scheint jedoch, dass Russland mindestens die nun illegal besetzten Gebiete in der Ostukraine sowie die Halbinsel Krim dauerhaft annektieren möchte. Die Ukraine hat unterdessen angekündigt, die Gebiete befreien zu wollen.

Westliche Regierungen hatten immer wieder klargestellt, dass Verhandlungen nur möglich seien, wenn Putin seine Truppen aus der Ukraine zurückzieht. „Ich habe Präsident Putin aufgerufen, seinen Angriff auf die Ukraine zu beenden und seine Truppen abzuziehen, damit dieser Krieg endlich endet“, hatte Scholz in der Vorwoche nach dem G20-Gipfel erneut erklärt.