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Tunnelfeuer und Brückenexplosion„Zweimal in die Falle getappt“ – Ukraine zerstört Putins Züge

Lesezeit 3 Minuten
Ein Feuer am Bahnhof von Mushketovo nahe Donezk in den von Russland besetzten Gebieten der Ostukraine. Nun hat es offenbar gleich zwei weitere Schläge gegen das russische Eisenbahnnetz gegeben. (Archivbild)

Ein Feuer am Bahnhof von Mushketovo nahe Donezk in den von Russland besetzten Gebieten der Ostukraine. Nun hat es offenbar gleich zwei weitere Schläge gegen das russische Eisenbahnnetz gegeben. (Archivbild)

Nach einer Attacke im längsten Bahntunnel des Landes setzt Moskau auf eine Ausweichroute – dort explodiert der nächste Zug. Kiew jubelt.

Dem ukrainischen Geheimdienst ist offenbar ein Doppelschlag auf das russische Eisenbahnnetz gelungen. Tief im russischen Kernland hatte es zuvor russischen Berichten zufolge eine Explosion und ein Feuer im längsten russischen Eisenbahntunnel in Burjatien nahe der Grenze zur Mongolei gegeben.

Laut russischen Medienberichten stuft Moskau den Angriff als ukrainischen „Terroranschlag“ ein und hat Ermittlungen eingeleitet, das berichtete die Zeitung „Kommersant“. Kurz darauf folgte offenbar ein weiterer ukrainischer Angriff.

Ukraine attackiert russisches Eisenbahnnetz – nahe an Grenze zu China

Der Tunnel ermöglicht nach Angaben der russischen Zeitung „Fontanka“ eine Verkürzung der Strecke zwischen Moskau und Wladiwostok um zweitausend Kilometer und stellt Verkehrsverbindungen zwischen Russland und China her.

„Es wurde festgestellt, dass der Brand im Kraftstofftank auf die Detonation eines unbekannten Sprengsatzes zurückzuführen war, der sich vermutlich unter einem Auto befand“, zitierte „Kommersant“ eine Quelle in den russischen Behörden. Der Brand sei bekämpft und weitere Züge auf einen „Umgehungsabschnitt“ umgeleitet worden.

Kiew: Zweiter Zug explodiert angeblich auf russischer Ausweichstrecke

In der Ukraine scheint man unterdessen genau darauf spekuliert zu haben. Wie die „Kyiv Post“ am Freitag unter Berufung auf Quellen im ukrainischen Geheimdienst SBU berichtet, ging auch auf der von Russland genutzten Ausweichstrecke ein Zug in Flammen auf.

In der Nacht auf Freitag sei ein weiterer russischer Güterzug, ebenfalls beladen mit Treibstoff, „explodiert“, zitierte die ukrainische Zeitung die Quelle. „Die Russen sind zweimal in die Falle des SBU getappt“, hieß es weiter.

Ukraine: „Die russischen Geheimdienste sollten sich daran gewöhnen“

Demnach führt die russische Ausweichroute über die „Tschortow Most“, die sogenannte „Teufelsbrücke“. Mit der Nutzung dieser Brücke habe der SBU gerechnet, hieß es weiter in ukrainischen Medienberichten.

„Als der Zug über diese 35 Meter hohe Brücke fuhr, explodierten die darin versteckten Sprengsätze“, wurde die Geheimdienstquelle zitiert. „Die russischen Geheimdienste sollten sich daran gewöhnen, dass unsere Leute überall sind, sogar im fernen Burjatien“, hieß es weiter.

Bereits am 11. September entgleiste ein Güterzug in Region Rjasan. Russische Behörden haben nun einen Mann festgenommen, der für den Anschlag auf den Zug verantwortlich sein soll. (Archivbild)

Bereits am 11. September entgleiste ein Güterzug in Region Rjasan. Russische Behörden haben nun einen Mann festgenommen, der für den Anschlag auf den Zug verantwortlich sein soll. (Archivbild)

Ein Sprecher der ukrainischen Militärführung habe unterdessen zu dem ersten Angriff auf einen Güterzug im Severomuysky-Tunnel erklärt, dass insgesamt vier Sprengsätze an dem Zug befestigt gewesen und schließlich bei der Tunneldurchfahrt zur Detonation gebracht worden seien. Die ukrainischen Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Russland verhaftet Verdächtigen nach Attacke auf Zug im November

Russische Medienberichte konzentrierten sich am Freitagnachmittag auf die Explosion in dem Tunnel, von einer weiteren Detonation war zunächst nicht die Rede. Lediglich der den russischen Sicherheitsdiensten nahestehende Telegram-Kanal Basa meldete am Freitag „Sabotage“, die Explosionen an zwei Zügen „im selben Gebiet“ in Burjatien verursacht habe.

Die russischen staatlichen Nachrichtenagenturen berichteten unterdessen über die Festnahme eines Mannes, der von der russischen Staatsanwaltschaft beschuldigt wird, für eine Explosion an einem Güterzug in Russland am 11. November verantwortlich gewesen zu sein. Der Mann habe „Kontakt zu einem ukrainischen Nazi“ gehabt, teilte die Staatsagentur Ria mit.