Erneut begnadigt Russland einen Mörder nach seiner Rückkehr aus der Ukraine. Tausende der Ex-Häftlinge sind mittlerweile zurückkehrt.
Okkulte Rituale und 666 StichePutin begnadigt satanistischen Kannibalen nach Kampfeinsatz
Ein bekennendes Mitglied einer satanistischen Sekte, das in Russland eigentlich zu einer zwanzigjährigen Haftstrafe wegen Mordes und Leichenschändung verurteilt worden war, ist nach der Ableistung eines sechsmonatigen Militärdienstes in der Ukraine begnadigt worden. Das berichtet das russische Exilmedium „The Moscow Times“ unter Bezug auf die Angaben lokaler russischer Medien.
Demnach sei der 33-jährige Nikolai Ogolobyak aus der Region Jaroslawl Anfang November begnadigt und aus dem Militärdienst entlassen worden. Zuvor sei Ogolobyak im Kampf in der Ukraine schwer verwundet worden, erklärte der Vater des verurteilten Mörders dem Bericht zufolge. Eigentlich hätte Ogolobyaks Haftstrafe erst 2030 enden sollen.
Nach Einsatz in der Ukraine: Russischer Soldat tötete vier Jugendliche – und wird begnadigt
„Er arbeitet nicht, er erholt sich“, sagte sein Vater dem Bericht zufolge und fügte hinzu: „Es ist unwahrscheinlich, dass er noch einmal zu einem Einsatz bei der speziellen Militäroperation gebracht wird.“ In Russland darf der Krieg gegen die Ukraine weiterhin nicht Krieg genannt werden, die Rede ist stets von einer „Spezialoperation“ der russischen Streitkräfte.
Die Begnadigung Ogolobyaks ist unterdessen die direkte Folge der Rekrutierungspolitik des Kremls, der tausende Häftlinge mit dem Versprechen der Freiheit an die Front in der Ukraine gelockt hat.
Häftlinge dienen in russischer Armee oft als „Kanonenfutter“
Berichten zufolge dienen die Häftlinge, die sowohl in russischen Privatarmeen wie in der Vergangenheit bei der Wagner-Gruppe als auch bei den regulären russischen Streitkräften eingesetzt werden, überwiegend als „Kanonenfutter“ für Infanterieangriffe auf ukrainische Stellungen.
Der nun in die Freiheit entlassene Ogolobyak und seine minderjährigen Komplizen wurden vor 13 Jahren wegen der Ermordung von vier Jugendlichen und der Schändung ihrer Leichen bei „satanistischen Ritualen“ im Jahr 2008 verurteilt. Ein weiterer Verdächtiger, Anton Makowkin, wurde für unzurechnungsfähig erklärt und in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.
Okkulte Rituale und Kannibalismus: Russe nach Vierfachmord wieder frei
Das Verbrechen Ogolobyak bekam in Russland wegen der Brutalität der Tat große Aufmerksamkeit. Den Akten zufolge töteten Ogolobyak und seine Komplizen zwei ihrer Opfer, schnitten ihnen die Köpfe ab, entfernten Herzen und Zungen und aßen diese dann, berichtet „The Moscow Times“.
Ogolobyak wurde zudem für eine weitere Tat verurteilt: Bei der Tötung von zwei weiteren Menschen wurden bei der Obduktion exakt 666 Einstichwunden an den Opfern festgestellt. Auch das wurde als Bekenntnis zum „Satanismus“ gewertet.
Begnadigter russischer Mörder: 666 Einstiche bei Mord an zwei Jugendlichen
Der Zahl 666 wird im Rahmen des Okkultismus und der Zahlenmystik eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Sie wird auch als Zahl des Tieres oder Zahl des Antichristen bezeichnet.
Mittlerweile sollen Tausende ehemaliger Sträflinge aus der Ukraine zurückgekehrt sein und in Russland nun in Freiheit leben, zitierte die „Moscow Times“ Angaben der Menschenrechtsaktivistin Olga Romanova.
Putins Begnadigungen sorgen für Entsetzen bei Angehörigen
Bereits bei vorherigen Begnadigungen hatte es Entsetzen bei den Angehörigen der Mordopfer in Russland gegeben. So wurde kürzlich der verurteilte Mörder Wladislaw Kanyus in die Freiheit entlassen. Er hatte zuvor seine Ex-Freundin gefoltert und brutal getötet.
Auch ein Täter des Mordkomplotts gegen die russische Journalistin und Putin-Kritikerin Anna Politkowskaja wurde von Putin zuletzt begnadigt. Gleichzeitig verhängen russische Gerichte drakonische Strafen gegen Menschen, die gegen den Krieg in der Ukraine protestiert haben. (das)