Lawrow wurde bei einer langen Pressekonferenz am Sitz der Vereinten Nationen zur Verwicklung der USA in den Konflikt in der Ukraine befragt.
UN-Vollversammlung in New YorkLawrow sieht Westen im „direkten Kampf“ mit Russland – und lehnt Friedensplan ab

Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, spricht auf der 78. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Hauptquartier der Vereinten Nationen.
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Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den westlichen Staaten wegen ihrer Unterstützung für die Ukraine vorgeworfen, „direkt“ gegen Russland zu „kämpfen“. „Sie können es nennen wie Sie wollen, aber sie kämpfen mit uns, sie kämpfen direkt mit uns“, sagte Lawrow am Samstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York.
„Wir nennen es hybriden Krieg, aber das ändert nichts an der Wirklichkeit“, fügte er hinzu und verwies auf Finanzhilfe, Bewaffnung und „Söldner“ aus westlichen Ländern. Lawrow wurde bei einer langen Pressekonferenz am Sitz der Vereinten Nationen zur Verwicklung der USA in den Konflikt in der Ukraine befragt.
Sergej Lawrow spricht von „hybridem Krieg“
US-Präsident Joe Biden hat wiederholt gesagt, dass er eine direkte Konfrontation mit Russland vermeiden will und keine US-Soldaten entsenden wird. Seine Regierung hat sich zudem von ukrainischen Angriffen auf Ziele innerhalb Russlands distanziert.
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Die USA und europäische Staaten, die Kiew seit der russischen Invasion im Februar 2022 Waffensysteme liefern, wiederholen eindringlich, dass sie sich nicht im Krieg mit Russland befinden, sondern die Ukraine bei ihrer Verteidigung unterstützen.
Lawrow verwies hingegen auf Militärausrüstung im Wert von Milliarden Dollar für Kiew sowie auf die Unterstützung des US- und des britischen Geheimdienstes und die Präsenz westlicher Militärberater in der Ukraine. Der Westen „kämpft de facto gegen uns, nutzt die Körper von Ukrainern“, sagte der russische Chefdiplomat weiter.
Lawrow weist Friedensplan von Selenskyj zurück
Der russische Außenminister wies zudem einen vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeschlagenen Friedensplan als „nicht machbar“ zurück. Der Plan sieht nicht vor, ukrainisches Territorium an Russland abzutreten oder Kiews Bemühungen um einen Beitritt zur Nordatlantikpakt-Organisation aufzugeben – zwei Knackpunkte für Moskau.
Lawrow schloss auch die Rückkehr Russlands zum Schwarzmeer-Getreideabkommen aus. Der Kreml fühle sich getäuscht, erklärte Lawrow. „Der Hauptgrund, warum wir diesen Deal aufgegeben haben und er nicht mehr existiert, ist, dass sich alles, was uns versprochen wurde, als Täuschung herausstellte“, sagte Lawrow.
Selenskyj wirft Russland Völkermord vor
Lawrow äußerte sich am Rande der UN-Vollversammlung in New York, bei der sich alle Augen auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerichtet hatten, der in New York zu größerer Unterstützung im Kampf gegen die Invasion aufgerufen hatte.
Selensky hatte Moskau bei einer offenen Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Mittwoch einen „verbrecherischen“ Angriff auf sein Land und „Völkermord“ vorgeworfen. Zudem forderte er, Russland das Vetorecht im Sicherheitsrat zu entziehen. Lawrow hatte den Saal erst betreten, nachdem der ukrainische Präsident diesen verlassen hatte. (das/afp)