Erneut terrorisiert Putins Armee ukrainische Zivilisten mit Angriffen weit abseits von militärischen Zielen. In Odessa gibt es Tote und Verletzte.
Tödliche Attacke mit StreumunitionRussland zerstört „Harry-Potter-Schloss“ bei Angriff auf Zivilisten
Nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa ist die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen. Ein Mann sei im Krankenhaus verstorben, erklärte Gouverneur Oleh Kiper am Dienstag im Onlinedienst Telegram. 23 Menschen sind demnach noch in medizinischer Behandlung. „Acht von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, vier davon in einem sehr kritischen Zustand, darunter ein vierjähriges Mädchen“, schrieb Kiper.
Russland hatte die Stadt am Schwarzen Meer am Montag angegriffen. Der Angriff habe „Wohngebäude“ und zivile Infrastruktur in Odessa beschädigt, teilte der Gouverneur mit. In ukrainischen Medien waren Bilder zu sehen, auf denen ein an der Küste gelegenes Verwaltungsgebäude brannte, das wegen seine schlossähnlichen Architektur auch als „Harry Potter Schloss“ von Odessa bekannt ist.
Mindestens fünf Tote bei Angriffs von Putins Armee auf Odessa
Das prägnante Gebäude an der Küste diente als Verwaltungsgebäude der „Internationalen Humanitären Universität“, einer privaten Einrichtung im Besitz von Sergej Kiwalow, einem ehemaligen Abgeordneten und Unterstützer des ehemaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch, der zwischenzeitlich nach Russland geflohen war, berichtete die „Kyiv Post“.
In den sozialen Netzwerken kursierten nach dem russischen Angriff mehrere Videos, die ein Feuer im Dachstuhl des „Harry-Potter-Schloss'“ zeigen sollen. Auch Aufnahmen von blutüberströmten Zivilisten in der Nähe des Gebäudes waren zu finden. Unabhängig überprüft werden können die Videos derzeit nicht.
Iskander-Rakete mit Streumunition trifft „Harry-Potter-Schloss“ in Odessa
Bei dem Angriff soll eine Iskander-Rakete mit Streumunition zum Einsatz gekommen sein, berichtete die „Kyiv Post“, so könne die hohe Zahl der Opfer erklärt werden. Viele der Verletzten seien auf einer nahe gelegenen Grünfläche unterwegs gewesen. Seit Kriegsbeginn nutzt Russland immer wieder die international geächtete Streumunition. Auch die ukrainischen Streitkräfte nutzen mittlerweile amerikanische Streumunition.
Über den Hafen von Odessa am Schwarzen Meer wird ein Großteil der wirtschaftlich bedeutsamen ukrainischen Getreideexporte abgewickelt. Russland greift die Stadt und ihren Hafen immer wieder mit Raketen und Drohnen an.
Seit Monaten greift die russische Armee unerbittlich ukrainische Städte an und hat vor der erwarteten Ankunft wichtiger US-Waffen in der Ukraine einen Vorstoß an der Front im Osten des Landes unternommen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert seit nunmehr 26 Monaten an. (das/afp)