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Raketenträger-Korvette „Askold“„Russische Marine skalpiert“ – Ukraine meldet Zerstörung von Kriegsschiff auf der Krim

Lesezeit 3 Minuten
Die ukrainischen Streitkräfte veröffentlichten ein Foto, das Schäden an der russischen Korvette „Askold“ zeigen soll. Laut Kiew kann das Kriegsschiff nicht repariert werden.

Die ukrainischen Streitkräfte veröffentlichten ein Foto, das Schäden an der russischen Korvette „Askold“ zeigen soll. Laut Kiew kann das Kriegsschiff nicht repariert werden.

Kiew ist offenbar ein erfolgreicher Angriff gelungen. Ein Foto zeigt erhebliche Schäden an einem der modernsten russischen Kriegsschiffe.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein neues russisches Kriegsschiff in einer Werft auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört. „Ich danke allen, die an der erfolgreichen Zerstörung des russischen Kriegsschiffs in der Werft in Kertsch beteiligt waren“, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Ansprache am Montagabend. „Nach den vorliegenden Informationen ist das Schiff erheblich beschädigt und kann nicht repariert werden“, teilten die ukrainischen Streitkräfte unterdessen mit.

Ukrainische Raketen zerstören russische Korvette „Askold“ auf der Krim

Der Kommandeur der Luftwaffe, Generalleutnant Mykola Oleschtschuk, hatte zuvor bereits am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mitgeteilt, dass der Treffer bestätigt sei. Am Montagabend folgte dann das Bildmaterial, auf dem die erheblich beschädigte Korvette „Askold“ zu sehen sein soll. Auch ein Video, das den Angriff auf die Werft im Küstenort Kertsch zeigen soll, kursiert in sozialen Netzwerken. Demnach schlugen mindestens drei ukrainische Raketen auf dem Gelände ein.

Eine Korvette der Karakurt-Klasse (3. Schiff von vorne) nimmt an einer Marine-Parade teil. Ein baugleiches Schiff wurde laut Kiew bei einem ukrainischen Angriff zerstört.

Eine Korvette der Karakurt-Klasse (3. Schiff von vorne) nimmt an einer Marine-Parade teil. Ein baugleiches Schiff wurde laut Kiew bei einem ukrainischen Angriff zerstört.

Russische Medien berichteten unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau ebenfalls bereits am Wochenende von dem Schlag. Die Werft Saliw sei am Samstagabend mit Raketen beschossen worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Ministerium in Moskau. 13 von 15 Raketen seien von der russischen Flugabwehr abgefangen worden. Demnach bestätigte das Ministerium, dass auch ein Schiff beschädigt worden sei.

Freude in der Ukraine: Russische Marine „skalpiert“

Die Werft auf der von Russland schon 2014 unter Bruch des Völkerrechts annektierten Krim gilt als eine der größten in Osteuropa und ist mit Sanktionen des Westens belegt.

Nach Darstellung des ukrainischen Luftwaffen-Chefs Oleschtschuk sollte das zerstörte Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte für den Abschuss von Marschflugkörpern eingesetzt werden. Die russische Marine sei „skalpiert“ worden, schrieb er unter Anspielung auf die von Frankreich gelieferten Marschflugkörper vom Typ Scalp.

Korvette „Askold“ gehörte zu Russlands modernsten Kriegsschiffen

Die „Askold“ ist eines der modernsten Kriegsschiffe der russischen Marine. Der Raketenträger der Karakurt-Klasse lief 2021 vom Stapel und konnte mit Kalibr- und Onyx-Marschflugkörpern ausgerüstet werden.

Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums könnte der erfolgreiche Angriff auf die Werft den Bau und die Reparatur russischer Kriegsschiffe verzögern. „Die Fähigkeit der Ukraine, die Schiffsbauinfrastruktur auf der Krim anzugreifen, wird Russland wahrscheinlich dazu veranlassen, eine Verlagerung weiter von der Frontlinie in Erwägung zu ziehen, was die Lieferung neuer Schiffe verzögern würde“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.

Ukraine setzt offenbar „Scalp“-Raketen für Angriff auf Krim ein

Die Ukraine hatte von Großbritannien und Frankreich die Marschflugkörper der praktisch identischen Typen „Storm Shadow“ und „Scalp“ erhalten. Die Waffensysteme kamen bereits mehrfach bei erfolgreichen Angriffen auf die Krim zum Einsatz, so auch beim massiven Schlag gegen das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol.

Die Ukraine beschießt immer wieder Ziele auf der Krim, darunter auch die von Kertsch zum russischen Kernland gebaute Brücke. Die Streitkräfte Kiews setzen dabei neben den westlichen Waffen auch selbst hergestellte Drohnen ein.

Ukraine: Selenskyj will die Krim zurückerobern

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat immer wieder angekündigt, im Zuge der seit mehr als 20 Monaten andauernden Verteidigung gegen die russische Invasion auch die Krim zurückerobern zu wollen.

Zuletzt hatte Selenskyj einen Strategiewechsel bei der schleppend verlaufenden ukrainischen Gegenoffensive angekündigt. Die Atommacht Russland kündigte unterdessen an, die Krim unter allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln halten zu wollen. (das/dpa)