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„Wir sind mehr als nur Gebärmaschinen“Michelle Obama rechnet schonungslos mit Donald Trump ab

Lesezeit 2 Minuten
KALAMAZOO, MICHIGAN - OCTOBER 26: Former first lady Michelle Obama speaks ahead of the arrival of Democratic presidential nominee, U.S. Vice President Kamala Harris during a campaign rally at the Wings Event Center on October 26, 2024 in Kalamazoo, Michigan. Vice President Harris will be campaigning today with former first lady Michelle Obama in the battleground swing state of Michigan. With 10 days remaining, Harris continues campaigning against Republican presidential nominee, former U.S. President Donald Trump ahead of the November 5 election.   Brandon Bell/Getty Images/AFP (Photo by Brandon Bell / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Michelle Obama am Samstag (26. Oktober) in Kalamazoo, Michigan.

Ex-US-First Lady Michelle Obama hat sich bei einer Wahlkampfveranstaltung von Kamala Harris an Männer gewendet, die mit Trump liebäugeln.

Die ehemalige First Lady Michelle Obama sieht Frauenrechte im Falle einer weiteren Amtszeit Donald Trumps bedroht. Frauen dürften nicht zu Opfern der Frustration jener Männer werden, die aus Enttäuschung über das politische System für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten stimmen oder gar nicht erst zur Wahl gehen wollten, mahnte Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Michigan mit der Demokratin Kamala Harris.

Obama führte aus: „Wenn wir diese Wahl nicht richtig angehen, werden eure Ehefrauen, Töchter, Mütter – wir Frauen – zu Kollateralschäden eurer Wut.“ Sie habe „echte Angst“, falls Trump gewinne, so Obama.

„Wie kann es sein, dass dieses Rennen knapp ist?“, fragte sie und fügte hinzu: „Ich bin wütend, dass uns seine Sprunghaftigkeit, sein offensichtlicher geistiger Verfall, seine Geschichte als verurteilter Straftäter, als Miethai und als jemand, dem sexuellen Missbrauch nachgewiesen wurde, egal ist.“

Obama: „Eure Wahlentscheidung ist eure Privatangelegenheit“

Obama schilderte, wie fehlende medizinische Versorgung für Frauen lebensgefährlich werden könnte. Sie sprach von Situationen, in denen Frauen gezwungen würden, über Bundesstaatsgrenzen hinweg zu reisen, nur um Zugang zu einem notwendigen Medikament oder einem Termin in einer Klinik zu erhalten. Obama betonte in diesem Kontext die Bedeutung der körperlichen Selbstbestimmung: „Wir sind mehr als nur Gebärmaschinen.“ An Frauen, deren Meinung möglicherweise im eigenen Umfeld nicht viel Gehör fände, appellierte sie: „Eure Wahlentscheidung ist eure Privatangelegenheit.“

Nachdem der Oberste Gerichtshof unter einer vom damaligen US-Präsidenten Trump geschaffenen konservativen Mehrheit das landesweite Abtreibungsrecht gekippt hat, sind in den USA teils restriktive Vorgaben bis hin zu Verboten entstanden. Die Demokraten werben dafür, das generelle Recht auf Abtreibung wiederherzustellen; die Republikaner wollen die Entscheidung den Bundesstaaten überlassen.

Obama: Verhalten mit „Trump ist eben Trump“ abtun

Zu Beginn ihrer Rede hatte Obama auch ungleiche Maßstäbe kritisiert, an denen Harris und Trump gemessen würden: „Wir erwarten von Kamala, dass sie sich intelligent, eloquent und diszipliniert präsentiert, während von Trump keinerlei Verständnis für Politik oder moralische Integrität verlangt wird“, sagte sie. Viele würden sein Verhalten einfach mit den Worten „Trump ist eben Trump“ abtun.

Michelle Obama zählt zu den angesehensten Persönlichkeiten in den USA und bleibt normalerweise außerhalb des politischen Tagesgeschäfts. Ihre Präsenz im Wahlkampf von Harris könnte daher auch unentschlossene Wähler ansprechen, die sich traditionell weniger von parteipolitischen Botschaften angesprochen fühlen. (dpa, afp)