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Blick aufs KontoWie reich war Papst Franziskus wirklich?

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2017 bekam Papst Franziskus einen weißen Lamborghini geschenkt

2017 bekam Papst Franziskus einen weißen Lamborghini geschenkt, den er dankend ablehnte. (Archivfoto)

Vor seiner Ernennung zum Oberhaupt der katholischen Kirche strich der Argentinier ein üppiges Gehalt ein. Was passiert jetzt damit?

Reichtum und Ruhm spielten für Papst Franziskus keine Rolle – im Gegenteil. Der Argentinier lebte einen betont bescheidenen Lebensstil und verzichtete auf viele Annehmlichkeiten. Statt in den päpstlichen Gemächern im prunkvollen Apostolischen Palast wohnte er im vatikanischen Gästehaus Santa Marta.

Als er 2017 einen weißen Lamborghini im Wert von fast einer Million Euro vom italienischen Autobauer geschenkt bekam, verzichtete er auf das neue „Papamobil“. Der Heilige Vater nahm die Gabe zwar dankend an, signierte die Motorhaube des Luxusautos und ließ das PS-Gefährt anschließend versteigern. Der Erlös floss in mehrere Wohltätigkeitsprojekte.

Papst Franziskus verzichtet auf Lamborghini-„Papamobil“

Seinen schlichten Lebensstil setzte er auch in seinem letzten Willen fort. In seinem Testament schrieb das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche, er wünsche sich ein schlichtes Grab „ohne besonderen Schmuck“ und nur mit der Inschrift „Franciscus“. 

Kardinäle erweisen Papst Franziskus im Petersdom im Vatikan die Ehre, wo sein Leichnam drei Tage lang aufgebahrt sein wird.

Kardinäle erweisen Papst Franziskus im Petersdom im Vatikan die Ehre, wo sein Leichnam drei Tage lang aufgebahrt sein wird.

Anders als seine direkten Vorgänger verzichtet Papst Franziskus auf eine Beisetzung im Petersdom, stattdessen findet er in der Basilika Santa Maria Maggiore außerhalb des Vatikans seine letzte Ruhe. Das Grab bezahlt demnach ein Wohltäter, dessen Namen er in dem Testament allerdings nicht erwähnt.

Papst Franziskus erhielt kein Gehalt und verzichtete auf viel Luxus

Papst Franziskus konnte als Kirchenoberhaupt keine großen Rücklagen bilden. Ein Gehalt gibt es für Heilige Väter nicht. Nur vor seiner Zeit an der Spitze der katholischen Kirche konnte er ein Gehalt einstreichen. 1992 wurde er zum Bischof, 2001 zum Kardinal ernannt. In diesen Ämtern arbeitete er weitgehend wie ein Angestellter und erhielt ein Monatsgehalt von etwa 10.000 bis 13.000 Euro.

Die Einkünfte aus dieser Zeit dürften sich zu einer beträchtlichen Summe addiert haben. Vatikanexperte Ulrich Nersinger vom Kölner Domradio vermutet jedoch, dass diese Gelder „sozialen oder karitativen Zwecken“ dienten oder, wie im Fall von Benedikt XVI., zur Finanzierung von Stiftungen verwendet wurden, da ein Papst während seiner Amtszeit kein Vermögen anhäufen darf.

Der Papst als Person besitzt in der Regel kein nennenswertes Privatvermögen, da das Amt als Berufung und nicht als Erwerbsberuf angesehen wird. Papst Franziskus, der am 21. April 2025 verstarb, erhielt kein Gehalt, keinen Ehrensold und keine Aufwandsentschädigung. Der Vatikan übernahm alle Kosten für seinen Lebensunterhalt, einschließlich Unterkunft, Kleidung, Verpflegung und Reisen.

Demgegenüber ist das Vermögen des Vatikans, über das der Papst als Souverän verfügt, beträchtlich, aber nicht direkt sein persönliches Eigentum. Schätzungen zufolge beläuft sich das Vermögen des Vatikanstaats auf 3,8 bis 12 Milliarden Euro und setzt sich aus Immobilien, Wertpapieren, Goldreserven und Einnahmen wie dem Peterspfennig, Museumsgebühren und Spenden zusammen. Die Vatikanbank (IOR) verwaltet einen beträchtlichen Teil dieses Vermögens, dessen Wert auf etwa 6 Milliarden Euro geschätzt wird. (mbr)