Was von innen wärmt, tut gut, wenn man erkältet ist – etwa ein Eintopf. Manche sind sogar überzeugt: Hühnersuppe wie von Oma macht schneller gesund. Ist da etwas dran?
Mit RezeptHilft Hühnersuppe bei Erkältungen wirklich?
Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Abgeschlagenheit: Die Zeit der Infekte ist da. Wer erkältet ist, hofft darauf, die unangenehmen Beschwerden schnell wieder loszuwerden. Könnte dabei Omas Hühnersuppe helfen?
Hilft Hühnersuppe bei Erkältungen?
Viele Menschen schwören auf das altbewährte Mittel, doch geht es um die Wirkung, mangelt es an wissenschaftlichen Beweisen. Laut der Stiftung Gesundheitswissen wurden die Effekte von Hühnersuppe bislang nur im Labor untersucht, allerdings nicht am Menschen. Zwar zeigen sich im Reagenzglas Hinweise auf eine entzündungshemmende Wirkung, Nachweise für ihre Wirksamkeit beim Menschen fehlen aber.
Die zu untersuchen wäre der Stiftung Gesundheitswissen zufolge auch nicht so leicht. Denn Hühnersuppe enthält eine Vielzahl von Zutaten – von Hühnerfleisch mit unterschiedlichen Fettsäuren bis hin zu Gemüse wie Karotten, Sellerie und Porree, die sehr nährstoffreich sind. Wie diese einzelnen Komponenten die Mechanismen der Immunabwehr beeinflussen, lässt sich nur schwer erforschen.
Heiße Flüssigkeiten helfen beim Lösen von Schleim
Hühnersuppe als Mittel gegen Erkältungen ist also ein Mythos? Das lässt sich auch nicht klar sagen. Denn aufgrund der Hitze regt sie die Durchblutung des Gewebes an. Das empfinden viele bei einer Erkältung als wohltuend, so die Stiftung Gesundheitswissen. Warme Flüssigkeiten können zudem dabei helfen, dass Schleim sich löst und besser abfließen kann.
Übrigens hat tatsächlich eine kleine Studie die Wirkung von Hühnersuppe auf den Nasenschleim untersucht. Die Ergebnisse zeigen der Stiftung Gesundheitswissen zufolge, dass die Suppe den Nasenschleim für eine kurze Zeit flüssiger machen kann, sodass er besser abläuft. Einen ähnlichen Effekt hat jedoch auch heißes Wasser.
Hühnersuppe liefert gute Nährstoffe
Trotzdem erkennen auch Ernährungsiwssenschaftler wie Irmingard Dexheimer Hühnersuppe als leckeres Soulfood an. Die Suppe wärmt von innen und weckt oft Kindheitserinnerungen. Man fühlt sich behütet.
Neben den gefühlten Vorteilen stärken die Nährstoffe die Immunabwehr: „Das fängt an beim Hühnerfleisch mit seinem hohen Zinkanteil und setzt sich fort mit den klassischen Gemüsebeigaben wie Lauch, Sellerie, Möhren und Zwiebeln“, erläuterte Dexheimer schon vor einer Weile. Das Gemüse liefert Vitamin K, Betacarotin und spezielle sekundäre Pflanzenstoffe mit entzündungshemmender Wirkung.
Zubereitung von Hühnersuppe
Bei der Zubereitung der Suppe muss nicht zwingend ein frisches Suppenhuhn im Topf landen. Tiefkühlware steht den Ernährungsexperten zufolge der frischen Ware in nichts nach. Ist die Erkältung schon im Anmarsch, muss die Zubereitung schnell gehen. Dafür empfiehlt Dexheimer folgende Blitz-Variante: Ein bis zwei Hühnerschenkel in kaltes Wasser im Topf legen, kurz aufkochen und mit Tiefkühlgemüse, Lorbeerblatt, Nelken und Kräuter verfeinern. Dazu eignet sich Thymian, der löst mit seinen ätherischen Ölen den Schleim in den Atemwegen.
Wer kein Suppenhuhn findet, kann auch ein anders Hähnchen verwenden. Beides geht, allerdings ist ein Suppenhuhn mit mehr Fett intensiver im Geschmack.
Rezept für Hühnersuppe
Zutaten:
Suppenhuhn (oder anderes Huhn)
Salz und Pfefferkörner
Bund Suppengrün
3 Lorbeerblätter
1 Zwiebel
2-3 Stängel Petersilie
Kleines Stück Ingwer
2 große Möhren (für Einlage nach Belieben)
200 g Tiefkühlerbsen (für Einlage nach Belieben)
250 g Suppennudeln (für Einlage nach Belieben)
Eierstich (für Einlage nach Belieben)
Zubereitung
Das Huhn abwaschen und den Bürzel abschneiden. Huhn in einen Topf mit kaltem Wasser geben, salzen und aufkochen. Nach zehn Minuten mit einem Sieb oder einer Schaumkelle den Schaum abnehmen, damit die Suppe klar bleibt.
Das Suppengrün in Würfel schneiden. Den Ingwer klein hacken oder reiben. Die Zwiebel mit Schale halbieren. Suppengrün, Zwiebel, Lorbeerblätter, 6 Pfefferkörner und Petersilie in den Topf geben und alles bei mittlerer bis kleiner Hitze mindestens eine Stunde (bis zwei Stunden) bei halboffenem Deckel köcheln. Dann das Huhn herausnehmen, kurz etwas abkühlen lassen und auf einem großen Teller das Fleisch in mundgroße Stücke zerteilen.
Für die weitere Einlage die restlichen Möhren in kleinen Stücken, Erbsen, Nudeln und Eierstich je nach Zubereitungsdauer nach und nach in den Topf geben. Das Hühnerfleisch schließlich auch dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Auch anderes Gemüse kann als Einlage im Topf landen: So schmecken auch Blumenkohl, Petersilienwurzel, Brokkoli und weiteres Gemüse in der Suppe. Als gehaltvolle Beilage eignen sich neben Nudeln und Eierstich ebenso Reis, Kartoffeln, Grießklößchen oder auch Pfannekuchen-Flädle. (lkl mit dpa)