Köln – Für gesunde Kinder zwischen fünf und elf Jahren gibt es aktuell keine generelle Corona-Impfempfehlung von der Ständigen Impfkommission. Umso wichtiger sind andere Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus, vor allem das Tragen von Masken. Für die kleinen Kinderköpfe gibt es extra angefertigte Mini-FFP2-Masken. Die hat Stiftung Warentest jetzt unter die Lupe genommen – und ein schlechtes Urteil gefällt.
Untersucht wurde zunächst, wie hoch der Atemkomfort beim Ein- und Ausatmen ist, also der Atemwiderstand. Dieser sei bei allen Masken zu hoch und der Komfort beim Atmen gering, schreibt die Verbraucherorganisation. Einzig die Erwachsenenmaske von 3M, die aufgrund des bereits früher aufgefallenen geringen Atemwiderstands in den Test mit einbezogen wurde, bietet „einen Atemkomfort, der für Kinder okay ist, wenn sie die Maske nur kurzzeitig tragen.“ Alle geprüften FFP2-Kindermasken hält Stiftung Warentest hingegen für „für wenig kindergeeignet.“
Stiftung Warentest: In der Schule OP-Masken
Für den Einsatz über einen längeren Zeitraum, beispielsweise in der Schule, empfiehlt Stiftung Warentest deshalb OP-Masken. „Sie bieten zwar nur wenig Selbstschutz, schützen aber andere und schaden den kleinen Trägerinnen und Trägern nicht.“ Wo hingegen über einen kürzeren Zeitraum ein hohes Infektionsrisiko bestehe, beispielsweise in einer vollen Bahn, könnten Kinder auf die Erwachsenenmaske 3M Aura 9320+ zurückgreifen, die auch bei kleinen Köpfen passe.
Dass so viele FFP2-Masken beim Tauglichkeitstest für Kinder durchfallen, hat einen simplen Grund. Die FFP2-Norm stammt aus dem Arbeitsschutz, existierte schon lange vor der Corona-Pandemie. Als die Standards für FFP2-Masken festgelegt wurden, waren Kinder als Trägerinnen und Träger dieser Masken überhaupt nicht vorgesehen. Dementsprechend wird bei der Herstellung der FFP2-Masken keine Rücksicht auf das kleinere Lungenvolumen und die weniger kräftige Atmung von Kindern genommen.
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FFP2-Masken, die für Kinder geeignet sind, wären keine Masken nach FFP2-Standards mehr, dürften laut Stiftung Warentest „kein CE-Zeichen tragen“ und „gar nicht existieren.“ Für die Verbraucherorganisation war der Test deshalb bereits früh beendet. „Da wir den hohen Atemwiderstand als K.o.-Kriterium für Kindermasken sehen, haben wir nicht weiter überprüft, ob diese Masken gut passen oder filtern.“