Die Weihnachtszeit ist toll, aber teuer. Für viele Familien ist das schwer zu stemmen. Wie kommen sie noch kurzfristig an zusätzliches Geld?
Teure Weihnachtszeit6 Tipps, wie Familien jetzt noch schnell an extra Geld kommen
Lebensmittel, Energiekosten, Anschaffungen - besonders für Familien sind die Grundkosten gerade ungebrochen hoch. Viele müssen deshalb im Alltag genau aufs Geld schauen. An Ausflüge, einen Restaurantbesuch oder Spielzeug ist da oft nicht mehr zu denken. Doch gerade das Jahresende wird meist extra kostspielig, denn der Adventskalender muss gefüllt werden, Weihnachtsfeiern stehen an und da sind natürlich die Geschenkwünsche der Kinder. Im Januar werden dann oft auch noch Versicherungsjahresbeiträge abgebucht. Weil viele Arbeitgeber kein Weihnachtsgeld zahlen, schauen manche Familien gerade besorgt aufs Konto. Wie können sie jetzt noch ein bisschen ihre Kasse aufbessern? Wir haben ein paar Tipps gesammelt.
Tipp Nr. 1: Bonusgeld von der Krankenkasse sichern
Versicherte können sich Geld von ihrer Krankenkasse sichern, zum Beispiel, wenn sie Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen bekommen haben. Auch eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, ein Schwimmabzeichen oder die Schwangerschaftsvorsorge kann mit einem Geldbonus belohnt werden, ebenso Nicht-Rauchen oder ein BMI im Normbereich. Jeder einzelne Punkt bringt etwa 10 bis 25 Euro, insgesamt sind oft bis 200 Euro für Versicherte drin.
Wie viel Ihre Krankenkasse zahlt und wofür, können Sie erfragen oder online einsehen. Alle Kassen sind verpflichtet, ein Bonusprogramm anzubieten. Die genauen Bedingungen sind aber unterschiedlich. Es sind Fristen einzuhalten, teils wird der Bonus nur bis zu einer Obergrenze ausgezahlt oder statt Bargeld gibt es nur Sachprämien, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.
Kinder zählen oft weniger, zum Teil auch die mitversicherten Partner. Und doch gilt: Je mehr Personen, desto mehr Geld ist hier zu holen. Bei der AOK Rheinland/Hamburg bekommt eine Mutter zum Beispiel rund 150 Euro für die U-Untersuchungen ihrer zwei Kinder, die eigene Vorsorge und ihre Mitgliedschaft im Sportverein. Die Bestätigung der Ärzte und Kursleiter lädt sie in der „Bonus-App“ hoch und das Geld ist wenige Tage später bereits auf ihrem Konto.
Tipp Nr. 2: Kinderkleidung schnell zu Geld machen
Kinder wachsen ja bekanntlich schneller aus ihren Klamotten raus, als die Jahreszeiten wechseln. Umso mehr getragene Kinderkleidung häuft sich dadurch regelmäßig in Familienhaushalten an. Und abgesehen von durchgerutschten Hosen ist der Zustand vieler Kleider selbst nach mehrmaligem Tragen noch gut. Auch daraus lässt sich außerhalb von Flohmarkt-Zeiten von zu Hause aus bares Geld machen. Auf Plattformen wie Vinted, Kleinanzeigen, Shpock oder Sellpy kann man Kleidungsstücke und Schuhe verkaufen. Den Preis und die Beschreibung des Artikels legt man selbst fest und verkauft dann an andere private Nutzer. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern bringt auch kurzfristig Bares ein.
Das Ganze geht auch lokal oder regional: Bei Flohmarkt-Gruppen auf WhatsApp oder bei Facebook kann man Kleidung innerhalb der eigenen Stadt oder des eigenen Viertels verkaufen und die Klamotten werden sogar abgeholt. Der Kleiderkreislauf vor Ort bringt unter Umständen sogar noch nette neue Kontakte ein.
Tipp Nr. 3: Spielzeug ankaufen lassen
Eltern kennen das: Im einen Moment ist ein Spielzeug beim Kind total angesagt, im nächsten landet es in der Ecke. Zudem wachsen die Kleinen auch regelmäßig aus Spielgewohnheiten raus. Dann werden Duplo, Domino oder das rosa Feen-Kleid auf einmal verschmäht. Statt den Keller vollzustellen mit ausrangiertem Spielzeug, könnte man es auch online verkaufen, zum Beispiel bei Zoks oder Spieleankauf24. Hier lassen sich zum Beispiel Lego oder Playmobil als Kiloware verkaufen oder komplette Sets zu Geld machen. Auch Schleich-Tiere, Puzzles, Autos, Spielzeugfiguren oder Brettspiele sind gefragt.
Computer-Spiele, Hörspiele und Bücher kann man wiederum bei Momox verkaufen. Alle diese Portale kaufen die Ware selbst an, hier sind also keine Privatkäufer involviert. Auf Vinted, Kleinanzeigen oder Facebook lässt sich Spielzeug aber auch an private Interessenten weitergeben.
Tipp Nr. 4: Arbeitgeber zahlt Zuschuss für Kita oder Fahrten
Statt um mehr Gehalt zu verhandeln, können Sie versuchen, steuerfreie Extras vom Arbeitgeber herauszuholen, zum Beispiel einen Zuschuss zu den Kitagebühren oder zu den Fahrtkosten mit einem eigenen Wagen. Der Arbeitgeber darf Ihnen diese Extra-Leistungen steuerfrei auszahlen – anders als ein Gehaltsplus, für das er zusätzlich Steuern und Sozialabgaben zahlen müsste. Aber auch für Sie sind Extras häufig die attraktivere Alternative.
Ein Beispiel: Eine Arbeitnehmerin verdient 3000 Euro, mit Steuerklasse IV sind das 2032 Euro netto. Von einer Gehaltserhöhung um 300 Euro kämen nach Steuern nur 167 Euro bei ihr an. Von einer steuerfreien Extraleistung für 200 Euro hätte sie also mehr.
Neben Kitagebühren und Fahrtkosten können das auch ein Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr oder eine Bahncard sein, ebenso Arbeitsgeräte wie Notebooks oder Tablets. Was der Arbeitgeber noch an steuerfreien Extras leisten kann, haben wir in einem Artikel gesammelt.
Tipp Nr. 5: Den „Kultur-Pass“ für 18-Jährige nutzen
Auch größere Kinder kosten Geld, und das manchmal nicht zu knapp. Kulturelle Wünsche können sich 18-Jährige seit neuestem mit dem sogenannten „Kultur-Pass“ erfüllen. Seit Juni 2023 bekommen junge Menschen, die dieses Jahr volljährig geworden sind, einmalig vom Staat 200 Euro, die sie für kulturelle Angebote ausgeben dürfen. Der Kulturbegriff ist dabei weit definiert: neben Kino, Theater, Museen und Konzerten kann das Geld auch für Bücher, Tonträger oder Musikinstrumente ausgegeben werden. Über die Kultur-Pass-App oder -Website kann man sich registrieren und dort auch kulturelle Angebote finden und buchen. Das Budget des Kulturpasses darf innerhalb von zwei Jahren eingelöst werden.
Tipp Nr. 6: Mehr Gehalt aufs Konto durch Freibeträge
Mit einem Steuertrick können sich Angestellte mehr Gehalt auf ihrem Konto sichern: mit Freibeträgen. Die gibt es etwa für hohe Fahrtkosten oder ein Arbeitszimmer. Statt diese Ausgaben erst bei der Steuererklärung geltend zu machen, können Sie sie direkt „anmelden“. Seit dem vergangenen Jahr ist das auch mit wenig Aufwand auf Elster möglich. Bereits ab dem Folgemonat ändert sich so Ihr Nettogehalt im restlichen Jahr. Wenn Sie noch bis 30. November einen „Antrag auf Lohnsteuerermäßigung“ stellen, sichern Sie sich ein dickes Gehaltsplus im Dezember. Mit diesem Trick erhalten sie insgesamt zwar nicht mehr Geld. Sie bekommen aber mehr von Ihrem Gehalt direkt ausgezahlt und müssen nicht erst die Steuererstattung abwarten. Bei einer hohen Inflation lohnt sich das besonders.
Für Familien gibt es zum Beispiel Freibeträge für die Kinderbetreuungskosten, für ein mögliches Schulgeld, für haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen, für doppelte Haushaltsführung oder einen Ausbildungsfreibetrag für volljährige Kinder in Berufsausbildung, die nicht mehr zu Hause wohnen. Außerdem für den Unterhalt an geschiedene oder getrennt lebende Ex-Partner oder andere gesetzlich unterhaltsberechtigte Personen. Vorausgesetzt wird, dass diese Aufwendungen insgesamt mindestens 600 Euro im Jahr betragen. Werbungskosten zählen dabei allerdings nur mit, soweit sie über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von jährlich 1200 Euro liegen.