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Infektiöser als BA.2Forscher entdecken neue Omikron-Mutation in Deutschland

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Corona Symbol DPA 200422

Virologen haben in Deutschland eine neue Omikron-Subvariante nachgewiesen.

Köln – Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat am Dienstag allein 13 neue Omikron-Subvarianten verifiziert und diese in ihre Beobachtungsliste aufgenommen. Darunter ist auch der Omikron Subtyp BA.2.19, der im März in Deutschland nachgewiesen und nun durch den Wissenschaftler Cornelius Römer verifiziert wurde.

Römer entdeckte ein Infektions-Cluster in Baden-Württemberg, wo 278 Fälle mit dem neuen Omikron-Subtypen sequenziert wurden. Im betroffenen Gebiet verdrängt der neue Subtyp sogar die bisher dominante Variante BA.2, die Anfang des Jahres den ersten Omikron-Typen BA.1 ablöste.

Das Coronavirus mutiert bereits seit seiner Entdeckung immer weiter, um sich gegen bestehende Antikörper und den Impfschutz durchzusetzen. So sind bereits mehrere Varianten bis hin zur derzeit dominanten Omikron-Variante entstanden. Aus dem nun dominanten Typ BA.2 entwickeln sich weitere Subtypen, einer davon dürfte in Zukunft zur dominanten Variante anwachsen.

Corona: WHO verifiziert 13 neue Subtypen für Omikron

BA.2.19 reiht sich in die neu aufgenommenen Subtypen BA.2.15 bis BA.2.26 ein. Virologen beobachten bereits seit einigen Wochen schnelle Mutationen und Rekombinationen von Omikron-Subtypen, BA.2.19 ist aber der erste Subtyp, der in Deutschland mutiert ist. Durch die häufigen Mutationen sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Subvarianten mittlerweile sehr groß, der Unterschied zwischen BA.1 und BA.2.19 ist in etwa so groß wie der zwischen der Delta und der Omikron-Variante.

Der Virologe Trevor Bedford erwartet, dass sich einige der neuen Omikron-Subvarianten auf lokaler oder regionaler Ebene durchsetzen werden, möglicherweise auch die ebenfalls in Deutschland bereits nachgewiesenen Varianten BA.4 und BA.5 „Wir hatten von Beginn an drei signifikante Omikron-Subtypen, von denen sich BA.2 durchgesetzt hat. Wie lange eine Variante überlebt, hängt auch von ihrer Infektiosität und ihrer Fähigkeit zum Umgehen von Antikörpern ab“, so Bedford.

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Durch die Dominanz von BA.2 hätten sich aus dieser Variante heraus zahlreiche weitere Mutationen ergeben, die lokal dominieren, wie etwa BA.2.19 in Baden-Württemberg oder BA.2.12. im Großraum New York. Alle neuen Subtypen würden aber eine große Veränderung am Spike-Protein zeigen: „Diese Mutationen kennen wir bereits von der Delta-Variante, für Omikron sind sie aber neu. Sie erhöhen die Übertragbarkeit und die Resistenz gegen Antikörper“, so Bedford.

Mutation am Spike-Protein bereits von der Delta-Variante bekannt

Die entsprechende Mutation mit dem Namen 452R wurde in nahezu allen neuen Subvarianten festgestellt und gäbe diesen das Potential, BA.2 zu überholen. „Allerdings ist nicht auszuschließen, dass wir in Zukunft eine weitere Variante entdecken, die all die bisher bekannten Subtypen überholen wird“, ergänzt Bedford.

Der südafrikanische Forscher Tulio de Oliveiro, Direktor des „Centre of Epidemic Response & Innovation“ (CERI), hatte erst in der vergangenen Woche die Omikron-Subtypen BA.4 und BA.5 entdeckt, teilweise wurden diese auch in Deutschland nachgewiesen. In Südafrika ist bereits zu beobachten, dass beide Varianten die dominante BA.2-Variante überholen.

Virologe Bedford ist trotz der höheren Übertragbarkeit der neuen Omikron-Subtypen allerdings zuversichtlich: „Erste Erkenntnisse zeigen bei allen Varianten keine höheren Hospitalisierungsraten und auch keinen Anstieg von Todes- und Fallzahlen“, so Bedford. Man überprüfe die Entwicklung aber genau und werde detaillierte Ergebnisse vorlegen können, sobald die Datenlage größer wird. (shh)