Halswickel, SalbeiteeDiese Hausmittel sollte jeder kennen
Die Nase trieft, der Hals tut weh. Das ist kein Grund, sofort zum Arzt zu rennen. Aber etwas gegen die Beschwerden tun möchte man schon gerne. Wenn man ein paar Hausmittelchen kennt, ist das kein Problem. Wer zudem noch ein paar Kräuter vorrätig hat, der spart sich häufig den Gang in die Apotheke. Denn mit einer Kochsalzlösung, mit Kamille oder Salbeitee ist man gegen viele Erkältungsbeschwerden schon gut gerüstet.
Statt Medikamente zu schlucken heißt es dann, viel Tee trinken, inhalieren und wickeln. Doch nicht nur bei Erkältungskrankheiten, auch gegen Prellungen, Wunden, bei Einschlafproblemen oder einem Kater wirken einfache Tipps.
Welche Hausmittel man gegen Husten, Schnupfen, Halsweh oder Kopfschmerzen kennen sollte, lesen Sie hier.
Hausmittel gegen Schnupfen
Eine Nasenspülung mit einer Kochsalzlösung reinigt die Nase, wirkt desinfizierend und löst den Schleim. Entweder eine isotonische Kochsalzlösung in der Apotheke kaufen oder ein Gramm Salz mit 0,1 Liter warmen Wasser mischen. Einfach anwenden lässt sich die Spülung mit einer Nasendusche aus der Apotheke. Man kann die Lösung aber auch über dem Waschbecken in die hohle Hand gießen, den Kopf leicht nach rechts neigen und durch das rechte Nasenloch einziehen. Dann das Gleiche mit dem linken Nasenloch wiederholen.
Auch das Inhalieren mit heißem Wasserdampf befeuchtet die Nasenschleimhäute und löst den Schleim. Zusätze wie Kamille wirken desinfizierend. Zum Inhalieren ein bis zwei Liter heißes Wasser in eine Schüssel geben. Dazu mehrere Tropfen Öl oder Kamillenblüten geben. Die Schüssel auf einen Tisch stellen, das Gesicht darüber beugen, Kopf und Schüssel mit einem Handtuch bedecken und maximal zehn Minuten möglichst durch die Nase ein- und ausatmen. Danach das Gesicht abtrocknen und Zugluft meiden.
Bei starkem Schnupfen mit Gliederschmerzen und verschlossenen Nebenhöhlen hilft ein Erkältungsbad mit Zusätzen etwa aus Menthol-, Eukalyptus- oder Thymianöl. Die ätherischen Öle fördern die Durchblutung und lösen den Schleim aus Nase und Bronchien. Die Badewanne mit etwa 38 Grad warmen Wasser und dem ätherischen Badezusatz füllen und etwa zehn bis 15 Minuten darin baden. Danach warm anziehen und etwas ausruhen, damit der Kreislauf nicht zu sehr belastet wird.
Hausmittel gegen Halsschmerzen
Kratzen im Hals und beginnende Schmerzen lassen sich gut selber behandeln. Je früher man etwas gegen die beginnenden Halsschmerzen unternimmt, desto besser stehen die Chancen, dass sie nicht schlimmer werden.
Viel trinken ist ein erster wichtiger Schritt. Dadurch werden die Keime im Rachen reduziert und weggespült. Die Feuchtigkeit hilft außerdem den Schleimhäuten. Um Halsschmerzen zu lindern, sind Salbei-, Lindenblüten- und Kamillentee besonders gut geeignet. Die Kräuter wirken desinfizierend und schleimlösend.
Gurgeln mit Salbei ist eine weitere sinnvolle Maßnahme gegen die Entzündung im Rachen. Dafür die Salbeiblätter bis zu 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Wird Salbei als Tee getrunken, kürzer ziehen lassen und mit einem Löffel Honig süßen, sonst schmeckt er sehr bitter.
Ein Halswickel mit Quark kühlt und entzieht so dem Körperteil Wärme. Das wirkt abschwellend und entzündungshemmend. Etwas Quark auf einem dünnen Tuch verstreichen, einmal zusammenklappen und um den Hals legen. Darum ein Halstuch oder einen Schal schlingen, damit der Quarkwickel nicht verrutscht. Den Wickel ruhig so lange tragen, bis der Quark fast trocken ist, zum Beispiel über Nacht.
Hausmittel gegen Husten
Husten lässt sich meist gut mit Hausmitteln lindern. Nur bei starkem Reizhusten oder Hustenkrämpfen sollte man auf Hustenblocker zurückgreifen. Um den Hustenreiz nicht zu verstärken, darauf achten, dass die Raumluft nicht zu warm und zu trocken ist. Das ist in beheizten Räumen im Winter oft der Fall. Trockene warme Luft reizt die Schleimhäute zusätzlich. Ein nasses Handtuch über der Heizung und regelmäßiges Lüften sorgen für ein gutes Raumklima.
Um die Schleimhäute feucht zu halten und den Schleim zu lösen, hilft Inhalieren. Gut geeignet ist eine Kochsalzlösung. Die gibt es fertig in der Apotheke, lässt sich aber auch selbst herstellen. Dazu gibt man neun Gramm Salz auf einen Liter Wasser. Die fertig gemischte Lösung sollte nicht länger als einen Tag verwahrt werden.
Zwiebelsaft hat eine desinfizierende Wirkung. Die ätherischen Öle der Zwiebel wirken zudem abschwellend, lösen den Schleim und sind deshalb ein prima Hausmittel gegen Husten. Rezept: Eine frische Zwiebel zerkleinern, mit Zucker oder Honig vermischen und ziehen lassen, bis sich ein Sirup gebildet hat. Von dem Zwiebelsirup mehrmals täglich einen Teelöffel essen.
Ätherisches Öle, Flavonoide und Gerbstoffe geben Thymian eine antibakterielle, krampflösende und entzündungshemmende Wirkung. Für einen Hustentee einen Teelöffel frischen oder getrockneten Thymian auf eine Tasse heißes Wasser geben und zehn Minuten ziehen lassen.
Seit Jahrhunderten bewährt gegen Husten hat sich Spitzwegerich, als Tee oder Sirup zubereitet. Seine Schleimstoffe legen sich wie ein schützender Film über die Schleimhaut von Mund und Rachen. Das mildert den Hustenreiz.
Hausmittel gegen Ohrenschmerzen
Schmerzen die Ohren, haben sich Zwiebelsäckchen bewährt. Die ätherischen Öle der Zwiebel wirken antibakteriell und sollen die Entzündung und die Schmerzen im Ohr lindern. Eine frische Zwiebel klein hacken und kurz erhitzen, so dass die Öle ihren Geruch entfalten. Die Zwiebeln in ein Stofftaschentuch wickeln auf das schmerzende Ohr legen und fixieren, zum Beispiel mit einem Tuch, einer Mütze oder einem Stirnband. Das Säckchen für etwa eine Stunde auf dem Ohr lassen, bei Bedarf wiederholen.
Ohrenschmerzen können schnell sehr schmerzhaft sein, bringen die Zwiebelsäckchen keine Linderung, ist es ratsam eine Arzt aufzusuchen und die Ursache für die Schmerzen abklären zu lassen.
Hausmittel gegen Prellungen, Wunden und Insektenstiche
Bei Prellungen und Verstauchungen hilft Kälte gegen die Schwellung. Falls kein Kühlpack vorhanden ist, tut es zur Not auch eine Packung Fischstäbchen oder Spinat aus der Tiefkühltruhe. Achtung, immer ein Handtuch oder Küchentuch drumwickeln, sonst sind echte oder improvisierte Kühlpacks zu kalt und können das Gewebe schädigen. Ist nichts zum Kühlen vorhanden, hilft es auch, für mehrere Minuten kaltes Leitungswasser über die geschwollene Stelle laufen zu lassen.
Durch Kühlen lässt sich das unangenehme Jucken von Insektenstichen ebenfalls lindern. Auch hier hilft ein Eiswürfel, kaltes Wasser und sogar Spucke, denn auch der Speichel kühlt die betroffene Stelle und enthält zusätzlich schmerzstillende Substanzen und Antihistamine, die allergielindernd wirken.
Durch einen hohen Anteil an Gerbstoffen stillt der Saft des Spitzwegerichs außerdem Blutungen. Er befördert die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend. Wer die Pflanze in der Natur erkennt, kann schnell einige Blätter pflücken, zerdrücken und auf der Wunde verreiben. Auch nach einem Bienen oder Wespenstich kann Spitzwegerich zum Einsatz kommen, verreibt man den Saft auf der Einstichstelle, schwillt diese weniger an und juckt und brennt weniger stark.
Hausmittel bei Einschlafproblemen
Die häufig gepriesene heiße Milch mit Honig wirkt tatsächlich. Milch enthält den Eiweißbaustein Tryptophan. Er ist der Grundstoff für die Serotoninherstellung im Körper. Steigt der Serotoninspiegel, werden wir ruhiger. Mit einem Glas warmer Milch ist das Einschlafen deshalb einfacher. Allerdings sollte man im Anschluss an den Schlummertrunk auch wirklich ins Bett gehen.
Kräutertees können ebenfalls sanft beruhigen und dadurch das Einschlafen erleichtern. Zum Beispiel Baldrian, Lavendel oder Melisse.
Darauf zu achten, was man kurz vor dem Einschlafen nicht mehr zu sich nimmt, ist oft noch hilfreicher. So scheinen ein Glas Wein oder Bier das Einschlafen zwar zu erleichtern, Alkohol macht den Schlaf allerdings unruhiger. Mit schwerem Essen zu später Stunde lassen wir den Magen nicht zu Ruhe kommen und Nikotin wirkt ebenfalls anregend.
Hausmittel gegen Kopfschmerzen und Kater
Zu wenig Schlaf, zu viel Alkohol – das kann ja mal vorkommen. Wer am nächsten Morgen mit einem Brummschädel aufwacht, braucht zunächst Sauerstoff, also Fenster auf! Das nächstbeste Hausmittel ist ein kalter Waschlappen auf der Stirn. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße zusammen, der Schmerz nimmt ab.
Mit Pfefferminzöl oder Tigerbalsam leicht Schläfen und Stirn massieren. Der Duft hat eine wohltuende kühlende Wirkung, die das Schmerzempfinden senkt.
Wer sich traut: Ein Espresso mit einer halben ausgepressten Zitrone wirkt tatsächlich und ist magenschonender als manche Kopfschmerztablette.