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Husten, Fieber, HeiserkeitIst es nur eine Erkältung oder doch eine Corona-Infektion?

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Ja, es gibt sie auch noch, die Erkältung. Es muss nicht gleich Covid-19 sein.

Berlin/Bonn – Mit der kalten Jahreszeit kommt die Erkältung. Viren sorgen dafür, dass die Nase läuft, der Hals kratzt, der Husten plagt - manchmal länger als einem lieb ist. Und wenn sich auch noch Fieber dazugesellt, stellt sich die quälende Frage: Ist es doch Corona? Was hilft gegen eine Erkältung? Und wann sollte man doch lieber zum Arzt gehen? Experten erklären, wie Sie gut durch diese Corona-bedingt spezielle Erkältungssaison kommen.

Eine Erkältung - Was ist das genau?

Eigentlich ist die Bezeichnung Erkältung irreführend, denn sie wird nicht durch niedrige Temperaturen ausgelöst, sondern durch rund 200 verschiedene Viren. Sie können sich bei Kälte lediglich leichter verbreiten. Diese Viren sorgen dafür, dass die Schleimhäute in der Nase anschwellen und vermehrt Sekret „anfällt“, wie Thomas Deitmer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) erklärt. Der Rachen ist bei einer Erkältung entzündet, das Schlucken fällt einem schwerer. Auch der Kehlkopf und die Bronchien sind betroffen: Man ist heiser, hat Husten und auch hier entsteht mehr Sekret. Die Flimmerhärchen auf den Schleimhäuten, die Sekret und Schmutz eigentlich aus dem Körper herausbefördern sollen, sind während einer Erkältung paralysiert, so dass dieser Transport nicht funktioniert.Übrigens: Früher wurde die Erkältung Katarrh genannt, was so viel heißt wie vermehrter Schleimanfall.

Welche Medikamente helfen gegen eine Erkältung?

Die Antwort ist ernüchternd: gar keine. „Es gibt keine kausale Therapie, man kann nur etwas gegen die Symptome tun“, sagt Deitmer: Abschwellende Nasentropfen gegen Schnupfen, schleimverflüssigende Mittel gegen Husten und Medikamente mit den Wirkstoffen Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) gegen Fieber und Schmerzen.

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Gerade bei einer Erkältung werden oft Kombipräparate eingenommen - also Medikamente, die gegen mehrere Symptome helfen sollen. Das ist zwar praktisch, wie Ursula Sellerberg erklärt. Die stellvertretende Sprecherin der Bundesapothekerkammer betont aber zugleich: „Wenn man ein Kombipräparat einnehmen will, sollte man auch alle Symptome haben, die von dem Präparat abgedeckt werden.“ Ansonsten empfiehlt Sellerberg, die zwei stärksten Symptome auszuwählen und diese gezielt zu behandeln.

Gibt es pflanzliche Mittel gegen Erkältung?

Es gibt eine ganze Reihe pflanzlicher Mittel, die Erkältungsbeschwerden lindern sollen. So kann Isländisch Moos laut Sellerberg als Lutschtablette bei Halsschmerzen helfen. Ebenso wie Eibischwurzel - als Tee kalt aufgesetzt, legen sich lindernde Schleimstoffe auf die gereizte Schleimhaut. Oder Tees aus Holunder- oder Lindenblüten. Außerdem würden ätherische Öle helfen - unter anderem auf Basis von Pfefferminz und Eukalyptus, zum Inhalieren oder Einreiben. Obacht: Bei Kleinkindern sollte kein Menthol zum Einsatz kommen!

Es gibt, wie die Apothekerin betont, jedoch nur wenige wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit der Präparate belegen.

Trinken, trinken, trinken, raten Ärzte - Was hilft außerdem?

Mindestens 1,5 Liter Flüssiges sollte man am Tag zu sich nehmen, am besten Tees und Wasser, rät Thomas Deitmer. Außerdem: Mit Salbeitee Gurgeln oder die Nase spülen. Dabei sollte die Flüssigkeit körperwarm sein und den korrekten Kochsalzgehalt von 0,9 Prozent haben, also isotonisch sein.

Auch ein warmes Bad und ein Saunabesuch kann - solange kein Fieber im Spiel ist! - gegen Erkältungsbeschwerden helfen. Allerdings sollte in der Sauna eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit herrschen, wie zum Beispiel in einer Bio- oder Dampfsauna.

Wann sollte man Erkältungsbeschwerden zum Arzt?

Während der Corona-Pandemie sollte man mit Erkältungs- oder Grippesymptomen nicht ohne vorherige Absprache zum Arzt gehen, betont Deitmer. Am besten ruft man seinen Hausarzt oder den hausärztlichen Notdienst unter 116 117 an. Und zwar wenn:

  1. man hohes Fieber bekommt (mehr als 39 Grad) oder sich das Fieber mit Medikamenten nicht senken lässt
  2. die Stirn- oder Nasennebenhöhlen beteiligt sind (Schmerzen im Stirn- und Augenbereich, vor allem beim Bücken und Heben)
  3. der Schleim eitrig oder blutig ist
  4. man schwanger ist oder stillt
  5. man Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen hat
  6. man eine andere Erkrankung wie Mittelohr- oder Lungenentzündung vermutet

Wie kann man eine Erkältung vorbeugen?

Vor Erkältung schützen jene Hygienemaßnahmen, die im Rahmen der Corona-Pandemie ohnehin gerade jeder beachten sollte: Abstand halten, Hände häufig und gründlich waschen, sich möglichst nicht ins Gesicht fassen und viel lüften.

Woll- oder Lederhandschuhe zu tragen, kann im Winter dazu beitragen, eine Übertragung über Türklinken oder Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln zu vermeiden. Ansonsten hilft - wie so oft - eine gesunde Lebensweise: abwechslungsreiche Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und nicht rauchen.

Hilft die Einnahme zusätzlicher Vitamine, eine Erkältung zu vermeiden?

Die Einnahme zusätzlicher Vitamine ist in der Regel unnötig, sagt Sellerberg. „Eine hohe Dosis an Vitamin C ist kein Wundermittel gegen Erkältung.“ Was helfen kann, ist rechtzeitige Abhärtung: Regelmäßig in die Sauna gehen, Wechselduschen oder Kneipp-Anwendungen machen. Außerdem rät Thomas Deitmer zur Grippeschutzimpfung und, um Komplikationen zu vermeiden, zur Pneumokokken-Impfung.

Woher weiß ich, ob es nicht doch Corona ist?

Husten und Fieber sind sehr häufige Symptome für die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19. Bei Erkältungen ist Fieber laut einer Übersicht auf der Info-Plattform 116117.de, die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung herausgegeben wird, selten ein Symptom und Husten „wenig“. Niesen wiederum sei kein Symptom von Covid-19, kommt bei Erkältungen aber häufig vor. Trennscharf anhand der Symptome lassen sich Erkältung, Grippe und Covid-19 also nicht unterscheiden.

Dennoch gilt immer: Ruhe bewahren, keine Panik, im Zweifel den Kontakt zu anderen lieber vorsorglich einschränken und in jedem Fall Abstand halten und Mund-Nasen-Bedeckung tragen - und vor dem Besuch in der Arztpraxis erst dort anrufen!