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Erste HilfeSo reagieren Sie richtig bei Insektenstichen im Mund

Lesezeit 2 Minuten

Wespen lieben überreifes Obst. Damit lassen sie sich eventuell auch vom Esstisch weglocken.

Es geschieht innerhalb von Sekunden. Man passt beim Biss ins Brötchen oder Schluck aus dem Limo-Glas kurz nicht auf. Schon ist es passiert: Ein Insekt verirrt sich in unseren Mund und sticht zu. Ebenso gut kann es passieren, dass man beim Radfahren ein Insekt einatmet und gestochen wird. Schnell kann so eine Situation lebensbedrohlich werden. Doch wie muss ich mich im Ernstfall verhalten? Das Universitätsklinikum Leipzig verrät, was zu tun ist:

Erstickungsgefahr droht

Bei einem Stich schütten Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln Gifte aus, die unsere Schleimhäute im Mund- und Rachenraum oder auf der Zunge anschwellen lassen. Dies führt dazu, dass die Atemwege eingeengt werden. Im schlimmsten Fall droht die gestochene Person zu ersticken. Vor allem Allergiker sind gefährdet, ihre Schleimhäute schwellen besonders schnell an. Ob es aber tatsächlich soweit kommt, hängt auch davon ab, wo die Biene oder Wespe genau zugestochen hat.

„Trifft es zum Beispiel den vorderen Teil der Zunge oder die Innenseite der Wange, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die Atmung ernsthaft beeinträchtigt wird“, sagt Alexander Ditzler, Internist und Rettungsmediziner, auf apotheken-umschau.de.

Symptome rechtzeitig deuten

Die Symptome zeigen sich meist recht schnell: Hals oder Zunge sehen geschwollen aus, Atemnot tritt ein. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Die gestochene Person sollte, falls sie noch selbstständig schlucken kann, Speiseeis oder einen Eiswürfel lutschen. Auf gar keinen Fall sollte man etwas zu trinken geben. Ist der Stachel im Mundraum sichtbar, sollte er vorsichtig entfernt werden.

Zusätzlich sollte der Hals mit einem Eisbeutel oder mit kalten Umschlägen von außen gekühlt werden. Ganz wichtig: Sofort den Rettungsdienst alarmieren.

„Ein Bienen- oder Wespenstich im Mund- und Rachenraum ist ein Notfall, der sofortige ärztliche Hilfe erfordern kann“, rät Mediziner Ditzler.

Sollte ein Atemstillstand einsetzen, muss die Person beatmet werden. Lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen müssen eingeleitet und bis zum Eintreffen des Notarztes fortgesetzt werden.

Stichen im Mundraum vorbeugen

Viele Insektenstiche lassen sich allerdings schon im Voraus vermeiden. Das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) empfiehlt: Trinken Sie süße Getränke am besten mit einem Strohhalm.

Speisen und Getränke sollten im Freien immer abgedeckt werden. Herumliegende Essensreste locken Bienen und Wespen schnell an. Deshalb sollte man sich ganz bewusst aufs Essen und Trinken konzentrieren und nach dem Verzehr alle Reste schnell wegpacken oder entsorgen. Vor allem Abfalleimer werden im Sommer häufig von Insekten umschwärmt, deshalb sollte man diese meiden und sich einen Liege- oder Rastplatz in ausreichender Entfernung suchen.

(jto)