Köln – Viele Männer kennen das Problem, nicht können zu können. Je älter man wird, desto wahrscheinlicher werden Erektionsstörungen. Urologen gehen davon aus, dass die runde Alterszahl ungefähr angibt, wie wahrscheinliche eine erektile Dysfunktion ist. Also 30 Prozent der 30-Jährigen, 40 Prozent der 40- Jährigen und so weiter leiden unter Impotenz. Seit dem Jahr 1998 gibt es dafür eine medikamentöse Lösung: Viagra. Seither sind andere Medikamente dazugekommen. Stiftung Warentest hat sich verschiedene Potenzmittel angeschaut. Ein Überblick.
Ob ein potenzsteigerndes Medikament in Frage kommt, sollten Männer mit einem Arzt besprechen. Nicht immer ist ein Potenzmittel die Lösung. „Dennoch hat Viagra schon Ehen gerettet“, sagt der Kölner Urologe Volker Wittkamp. Gerade bei jüngeren Männern sei die Wahrscheinlichkeit größer, dass es sich eher um ein psychisches als ein physisches Problem handele. Dann kann ein Psychologe weiterhelfen.
Viagra funktioniert als PDE-Hemmer
Zwar verbinden die meisten Menschen mit Potenzmitteln immer noch Viagra, die Produktpalette hat sich allerdings erheblich vergrößert. Es wird unterschieden zwischen zwei Wirkstoffen: PDE-Hemmer (darunter fällt auch Viagra) und Alprostadil. PDE-Hemmer werden in Tablettenform eingenommen. Damit sie wirken, muss ein Mann über intakte Nervenbahnen verfügen – und er muss erregt sein.
Funktionieren die Nervenbahnen nicht mehr, hilft nur noch der Wirkstoff Alprostadil, zum Beispiel auch bei Männern die querschnittsgelähmt sind. Alprostadil wird mittels Stäbchen oder Spritzen verabreicht.
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Ob, welches und in welchem Maße ein Potenzmittel eingenommen wird, sollte man unbedingt mit seinem Arzt absprechen. Besonders vorsichtig müssen Männer mit Herzproblemen sein. Sie dürfen weder PDE-Hemmer noch Alprostadil einnehmen, da sonst ein Herzinfarkt droht. Ganz allgemein besteht ein Zusammenhang zwischen Erektionsstörungen und Herzleiden. Wenn ein Mann regelmäßig keine richtige Erektion mehr bekommt, sollte er einen Arzt aufsuchen, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass etwas mit dem Herz nicht stimmt.
Stiftung Warentest hat verschiedene Produkte (unter anderem Viagra und Tadalafil) getestet und bewertet alle als „Mit Einschränkung geeignet“. Da die Medikamente teils erhebliche Nebenwirkungen haben können, sollte man sie immer unter ärztlicher Anleitung einnehmen.
Vorsicht für Potenzmitteln aus dem Internet
Eine klare Warnung spricht Stiftung Warentest vor Präparaten aus dem Internet aus. Von 100 bestellten Produkten entpuppten sich 60 als Fälschungen ohne Wirkstoff. Sehr viele der Tabletten waren gepanscht und hätten teils „erhebliche Nebenwirkungen“, so die Verbraucherorganisation.
Unabhängig von Medikamenten gibt es viele Möglichkeiten, selbst etwas zu tun. Wenig Alkohol, viel Sport (besonders die Beckenbodenmuskulatur stärken), nicht rauchen und eine gesunde Ernährung wirken sich positiv auf die Erektionsfähigkeit aus.