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Yale-Wissenschaftler sicherWeiblicher Orgasmus kein „evolutionärer Unfall"

Lesezeit 2 Minuten
Paar Füße dpa

Forscher haben untersucht, was es mit dem weiblichen Orgasmus früher auf sich hatte. 

Köln – Zu einem erfüllten Sexualleben gehört der Orgasmus bei Männern und Frauen dazu. Notwendig für die Fortpflanzung ist der Höhepunkt bei der Frau nicht. Oder besser gesagt nicht mehr. Denn Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass der weibliche Orgasmus früher diese wichtige Funktion hatte.

War der weibliche Orgasmus in ferner Vergangenheit dazu da, einen Eisprung auszulösen? Wissenschaftler der Universität Yale haben diese These in einer aktuellen Studie untersucht.

Die Biologen Günther Wagner aus Yale und Mihaela Pavlicev von der Universität Wien waren sich bereits vor der Erhebung ihrer Studie sicher: Der weibliche Orgasmus ist viel zu komplex, um lediglich ein „evolutionärer Unfall“ zu sein.

Wissenschaftler glauben an Kontext von Eisprung und Orgasmus

Das Forscherteam um den Yale-Biologen Günther Wagner hatte die These aufgestellt, dass der weibliche Orgasmus evolutionär darauf zurückzuführen sei, dass er früher auch den Eisprung herbeigeführt hat.

Das beschreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Proceedings oft the National Academy of Sciences (PNAS)“ . Dieser Mechanismus funktioniere bei vielen Tieren noch, bei anderen habe er seine Rolle verloren.

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Forscher untersuchen Eisprung mit Kaninchen

Mit Hilfe von Tests an Kaninchen konnten die Forscher zeigen, dass der weibliche Orgasmus früher einen Eisprung ausgelöst hat und somit auch für die Fortpflanzung beim Menschen notwendig war. Innerhalb eines Tests untersuchten die Wissenschaftler, wie ähnlich die biochemischen Abläufe von Mensch und Kaninchen sind, die beim Eisprung und während des Orgasmus vor sich gehen.

Erstaunliche Entdeckung: Weibliches Kaninchen bekommt Antidepressivum

Dazu verabreichten sie mehreren Kaninchen-Weibchen zwei Wochen lang ein Antidepressivum. Ein Medikament, das beim Menschen die Orgasmusfähigkeit reduziert. Anschließend brachten sie die Weibchen mit einem männlichen Kaninchen zusammen.

Medikament beeinflusst Orgasmus-Fähigkeit

Nach dem Geschlechtsverkehr konnten die Wissenschaftler messen, dass die Tiere mit der geringere Orgasmus-Fähigkeit 30 Prozent weniger Eisprünge hatten.

In einem weiteren Test bestätigten die Forscher die Minderung von orgasmusähnlichen Reflexen durch die Wirkung von Antidepressiva.

Weiblicher Orgasmus: „Tief evolutionäre Wurzeln“

Das lässt die Biologen in ihrer Studie zu dem Schluss kommen, dass es einen ähnlichen evolutionären Ursprung des Orgasmus bei Frauen und bei Kaninchen gibt.

Im Klartext: Sehr viel früher soll der Orgasmus bei Frauen einen Eisprung ausgelöst und damit die Fortpflanzung beeinflusst haben. Heute erfüllt er nicht mehr diesen Zweck. Er darf einfach Freude bereiten.