Köln – Am Sonntag und Montag werden heftige Sturm- und Orkanböen über das Rheinland ziehen. Meteorologen gehen von Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h aus. Auch das öffentliche Leben und der Verkehr in Köln sind vom Sturm betroffen.
Hier erfahren Sie, wie Sie sich am besten verhalten und sich und Ihr Eigentum schützen können.
Zuhause
Die Feuerwehr Köln rät davon ab, sich während des Sturms im Freien aufzuhalten. Zuhause sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Ein Sprecher rät außerdem: „Alles, was im Freien nicht niet- und nagelfest ist, sollte gesichert werden.“
Der Notruf 112 sollte nur für wirkliche Notrufe genutzt werden. Die Feuerwehr bittet darum, nicht aufzulegen, wenn der Notruf gewählt wird. Sollte es zu Wartezeiten kommen, kann in kritischen Notfällen parallel der Notruf der Polizei (110) gewählt werden. Die Feuerwehr steht mit der Polizei in ständigem Kontakt.
Auf der Straße
Personen, die sich im Freien bewegen, sollten auf herabstürzende Äste, Dachziegel und andere Gegenstände achten. Auch sollte Abstand zu Gerüsten und Hochspannungsleitungen gehalten werden.
Die Feuerwehr Köln bittet außerdem darum, Waldgebiete, Parkanlagen, Friedhöfe und Alleen während des Sturms zu meiden. Allgemein rät die Feuerwehr vom Aufenthalt im Freien ab.
Neben den städtischen Informationsangeboten und den Informationskanälen der Feuerwehr Köln wird gebeten, den kostenlosen Informationskanal über die Warn-App „NINA“ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zu nutzen.
In der Bahn
Die Deutsche Bahn hat am Sonntag den Ausfall zahlreicher Zugverbindungen angekündigt. Tickets seien flexibel gültig und erstattbar, teilte das Unternehmen mit. Bereits gekaufte Fernverkehrsfahrkarten (Flex- und Sparpreis) für Reisetage vom 9. bis 11. Februar können noch bis mindestens Dienstag, 18. Februar, flexibel genutzt oder kostenlos erstattet werden. Sitzplatzreservierungen können gebührenfrei umgetauscht werden. Mehr Informationen gibt es hier.
Ab Sonntag, 12 Uhr ist eine kostenfreie Hotline geschaltet, unter der sich Kunden über die aktuelle Verkehrslage und Auswirkungen des Sturmtiefs auf den Bahnverkehr informieren können. Die Nummer lautet 08000 99 66 33.
Das Unternehmen habe sich intensiv auf das Sturmtief vorbereitet, teilte ein Sprecher mit. So habe man unter anderem Mitarbeiter und Reparaturfahrzeuge an strategisch relevanten Stellen zusammengezogen. Zudem seien mobile Einsatztrupps mit Kettensägen in Bereitschaft, um im Ernstfall Gleise und Oberleitungen von umstürzenden Bäumen befreien zu können.
Im Auto
Ein Sturm kann auch Autofahrern gefährlich werden. Bei einem schweren Sturm oder Orkan rät der ADAC dazu, überhaupt kein Auto oder Motorrad mehr zu fahren. Durch starken Wind geraten Fahrzeuge leicht aus der Bahn, vor allem solche mit höheren Aufbauten wie etwa Wohnmobile und Lastwagen.
Fahrer meiden besser Routen mit vielen Bäumen, um nicht von herunterfallenden Ästen getroffen zu werden. Es gilt: Runter mit dem Tempo. Denn je langsamer man fährt, desto einfacher kann man reagieren und gegenlenken. Beide Hände gehören ans Lenkrad. Auf unnötige Ablenkungen wie etwa laute Musik oder Gespräche über die Freisprecheinrichtung sollte verzichtet werden.
Plötzliche Seitenwinde treten oft auf Brücken, bei Tunnelausfahrten oder in Waldschneisen auf. Manchmal zeigen Windsäcke oder Verkehrsschilder solche Gefahren an. Vorsicht ist auch beim Überholen großer Fahrzeuge angesagt. Der Seitenwind erfasst das Auto wieder voll, wenn es aus dem Windschatten fährt.
Schulen
Städtische sowie konfessionelle Kölner Schulen und Kindertagesstätten bleiben am Montag geschlossen. „Sollten Sie sich angesichts der nach jetzigem Kenntnisstand zu erwartenden Gefahren für einen vollständigen Unterrichtsausfall entscheiden, hielte ich diese Maßnahme für vertretbar“, teilte Mathias Richter, Staatssekretär im NRW-Schulministerium, in einer Mail an die Schulen mit. „Oberste Priorität hat die Sicherheit und Unversehrtheit aller Schülerinnen und Schüler.“
Eltern entscheiden grundsätzlich selbst, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist oder nicht. Lassen sie ihre Kinder zu Hause, müssen sie die Schule informieren. Kurzfristig können Schulen und Kindergärten auch am Montagmorgen entscheiden, dass kein regulärer Betrieb stattfinden kann. In allen Einrichtungen werden die Kinder, die kommen, betreut – es sei denn, die Verantwortlichen haben etwas anderes bekannt gegeben.
Arbeitnehmer
Trotz des Sturms ist jeder Arbeitnehmer selbst dafür verantwortlich, pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen. Grundsätzlich gilt: Für die Zeit, die der Mitarbeiter zu spät kommt, muss der Arbeitgeber keinen Lohn zahlen, sagt Hans-Georg Meier, Fachanwalt für Arbeitsrecht aus Berlin. Etwas anderes gilt, wenn im Tarifvertrag oder in Betriebsvereinbarungen ausdrücklich etwas anderes geregelt ist.
Kölner Dom
Ungewohnt bleibt es am Sonntag auch rund um den Kölner Dom: Mit Blick auf die Wetterprognose hält ein Sprecher der Dombauverwaltung es für wahrscheinlich, dass die Bereiche rund um die Kathedrale gesperrt werden, auch der Aufgang zum Turm und die Domschatzkammer bleiben möglicherweise geschlossen, Gottesdienste fallen am Sonntag wahrscheinlich aus. Unklar ist, ob die Domumgebung auch am Montagvormittag gesperrt bleibt.
Weitere Schließungen
Der Zoo ist am Sonntag geschlossen, noch nicht entschieden haben die Betreiber, wann am Montag geöffnet wird. Vorsorglich geschlossen bleiben am Sonntag ab 12 Uhr der Lindenthaler Tierpark sowie der Botanische- und Forstbotanische Garten. Der neue Teil des Nordfriedhofs (Haupteingang Pallenbergstraße) ist den ganzen Sonntag nicht begehbar. Abgesagt werden auch zahlreiche Fußballspiele im Amateurbereich. Das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) hat am Sonntag bereits um 14 Uhr geschlosse. Die Nachmittagsführungen sowie die Veranstaltungen (Lesung für Kinder um 15 Uhr) und der MAKKfocus-Talk um 16 Uhr entfallen. (red mit dpa)
