AboAbonnieren

Brückentage perfekt nutzenSo holen Sie 2022 die meisten freien Tage raus

Lesezeit 5 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Mit guter Planung lassen sich 2022 wieder einige Brückentage effizient nutzen. 

Köln – Nachdem 2021 viele Brückentage auf ein Wochenende fielen, hoffen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im kommenden Jahr auf bessere Urlaubschancen. Und tatsächlich liegen 2022 wieder deutlich mehr Brückentage unter der Woche, die mit guter Planung zu mehr freien Tagen verhelfen können.

Doch einen Anspruch auf Urlaub an Brückentagen haben Arbeitnehmer grundsätzlich nicht, wie der Anwalt für Arbeitsrecht Alexander Bredereck erklärt. Zwar kann jeder Urlaubswünsche äußern, Führungskräfte müssen diesen Wünschen aber nicht entsprechen, wenn aus betrieblicher Sicht etwas dagegenspricht – besonders, wenn sich Wünsche überlagern. Aber: Hat der Chef oder die Chefin den Urlaub einmal schriftlich genehmigt, darf er oder sie ihn nicht einseitig aufkündigen. Führungskräfte dürfen bei Urlaubswünschen in Ferienzeiten Kollegen mit Kindern bevorzugen. Fallen Brückentage nicht in die Ferien, gibt es hingegen keinen Grund, Väter oder Mütter besser zu stellen.

Grundsätzlich sollten Führungskräfte ihre Mitarbeiter bei der Vergabe von Urlaubstagen fair behandeln, rät Bedereck. Reklamiert ein Mitarbeiter schon weit im Voraus alle Brückentage für sich, kann das Unfrieden stiften. Gab es zuvor Diskussionen über den Urlaub, rät der Rechtsanwalt davon ab, einfach krank zu machen. Denn gibt es ein Indiz dafür, dass die Arbeitsunfähigkeit nur vorgeschoben ist, hat der Arbeitgeber gute Chancen, die Bescheinigung vor Gericht erfolgreich anzuzweifeln. Eine vorangegangene Diskussion ist ein solches Indiz.

Wie die Brückentage über das Jahr 2022 hinweg verteilt liegen und wann es sich für Arbeitnehmer besonders lohnt, Urlaubstage zu nehmen:

Heilige Drei Könige

Nur in: Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt

Am Donnerstag, dem 6. Januar, ist in drei Bundesländern Feiertag. Wer sich in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt am darauf folgenden Freitag also einen Tag Urlaub gönnt, kann nach Silvester das neue Jahr mit einer kurzen 3-Tage-Woche starten - dann folgen vier freie Tage am Stück. Wer noch drei Urlaubstage mehr investiert, hat im besten Fall vom 1. Januar bis zum 9. Januar frei.

Internationaler Frauentag

Nur in: Berlin

Diesen gesetzlichen Feiertag gibt in Deutschland nur in Berlin. Im kommenden Jahr fällt er auf einen Dienstag - den 8. März. Wer am Montag davor Urlaub nimmt, hat zusammen mit dem Wochenende insgesamt vier Tage frei.

Ostern

Bundesweit

Das Osterfest fällt 2022 auf das Wochenende vom 15. April (Karfreitag) bis zum 18. April (Ostermontag). Mit vier Urlaubstagen vor oder nach den Feiertagen können Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerinnen eine Ruhepause von zehn Tagen herausholen.

Christi Himmelfahrt

Bundesweit

In vielen Regionen in Deutschland heißt dieser Feiertag auch Vatertag. Er fällt jedes Jahr auf einen Donnerstag - im kommenden Jahr ist es der 26. Mai. Wer einen Urlaubstag am Freitag nimmt, kann sich vier Tage am Stück entspannen. Wer zudem Urlaub für die drei Wochentage davor einreicht, kommt auf neun Tage Erholung.

Das könnte Sie auch interessieren:

Pfingsten

Bundesweit

Das Pfingstfest hat traditionell zwei Feiertage - Pfingstsonntag und Pfingstmontag. Im Jahr 2022 fällt der Pfingstmontag auf den 6. Juni. Wer sich die vier darauffolgenden Tage frei nimmt, kann neun Tage am Stück der Arbeit fernbleiben.

Fronleichnam

Nur in: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie regional in Sachsen und Thüringen

Nach dem Pfingstfest folgt in einigen Bundesländern Fronleichnam. Der bewegliche Feiertag fällt 2022 auf den 16. Juni - ein Donnerstag. Wer sich den Freitag darauf freinimmt, genießt ein langes Wochenende.

Hohes Friedensfest

Nur in: Augsburg, Bayern

Ausschließlich in Augsburg feiert man das Hohe Friedensfest. Im kommenden Jahr findet es am Montag, den 8. August, statt. Mit nur vier Urlaubstagen kann man dort also neun freie Tage am Stück erzielen.

Mariä Himmelfahrt

Nur in: nur im Saarland und in Teilen Bayerns

Nur in zwei Bundesländern oder zumindest in Teilen davon ist Mariä Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr fällt er auf einen Montag, den 15. August. So verlängert er das Wochenende ohnehin. Wer vier weitere Urlaubstage investiert, hat neun Tage frei.

Weltkindertag

Nur in: Thüringen

Am Dienstag, dem 20. September, feiert Thüringen den Weltkindertag. Wer zwischen dem Feiertag und dem Wochenende davor einen Urlaubstag einbaut, hat vier Tage frei.

Tag der Deutschen Einheit

Bundesweit

Nach vielen regionalen Feiertagen endlich wieder einer, den es im gesamtem Bundesgebiet gibt. Der 3. Oktober fällt im kommenden Jahr auf einen Montag. Für eine Woche Urlaub brauchen die Deutschen also nur vier Urlaubstage.

Reformationstag

Nur in: Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen

Zumindest in neun Bundesländern ist Montag, der 31. Oktober, im kommenden Jahr ein Feiertag. Mit vier anschließenden Urlaubstagen ergeben sich neun freie Tage.

Allerheiligen

Nur in: Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland

Der regionale Feiertag am 1. November fällt 2022 auf einen Dienstag. Mit einem Urlaubstag kann man das Wochenende auf vier Tage ausdehnen.

Buß- und Bettag

Nur in: Sachsen

Diesen Feiertag gibt es ausschließlich in Sachsen - am Mittwoch, den 16. November. Wer zwei Urlaubstage danach oder davor einplant, bekommt fünf Tage Erholung.

Weihnachten

Bundesweit

Das Weihnachtsfest fällt 2022 weitgehend arbeitgeberfreundlich aufs Wochenende. Heiligabend (24. Dezember) ist am Samstag, der erste Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) am darauffolgenden Sonntag. Dafür ist der zweite Weihnachtsfeiertag (26. Dezember), der Montag, frei. Mit vier anschließenden Urlaubstagen sind zumindest neun Tage Ruhepause möglich.

Schlecht sieht es für Arbeitnehmer bei den übrigen Feiertagen aus: Neujahr 2023 (1. Januar) ist ein Samstag. Der Tag der Arbeit (1. Mai) fällt im kommenden Jahr auf einen Sonntag. (dpa)