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Nach dem HochwasserWie Helfer sich vor Krankheitserregern im Schlamm schützen können

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Handschuhe und Gummistiefel schützen vor Krankheiten.

Köln – Während das Wasser langsam zurückgeht, wächst in den betroffenen Hochwassergebieten eine andere Gefahr. Ausgelaufenes Heizöl, Chemikalien und Fäkalien sind ein gesundheitliches Risiko. Der Schlamm stinkt nicht nur, er kann auch krank machen. Und mit jedem weiteren Tag steigen die Gefahren einer Schimmelbildung, warnt das Umweltbundesamt. Betroffene berichten von Entzündungen auf der Haut, infizierten Wunden und Magen-Darm-Erkrankungen. Wir erklären, wie sich Helfer bei den Aufräumarbeiten vor den Gefahren schützen können.

Handschuhe, Gummistiefel und wasserabweisende Kleidung tragen

Ein großes Problem sind die vielerorts übergelaufenen oder zerstörten Kanalisationen. In der Folge können vermehrt Krankheitserreger im Wasser auftreten. Zudem sind feuchte Wände und sommerliche Temperaturen der ideale Nährboden für Schimmel und Bakterien. Auf dieser Weise können das Mauerwerk und auch Möbel durch die Mikroorganismen angegriffen und zerstört werden. Außerdem geben sie Sporen und flüchtige organische Stoffe ab. Das kann zu Reizungen der Atemwege und allergischen Reaktionen führen.

Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, während der Arbeit Schutzkleidung zu tragen. Dazu zählen Handschuhe, wasserabweisende Kleidung und Gummistiefel, die die Haut vor direktem Kontakt mit dem möglicherweise kontaminierten Wasser schützen sollen. Die getragenen Textilien sollten so schnell wie möglich nach dem Arbeitseinsatz gewaschen werden. Wer eine Pause macht und etwas essen oder eine Zigarette rauchen will, wäscht sich vorher gründlich die Hände.

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Da es bei den Aufräumarbeiten immer wieder zu kleineren Verletzungen oder Wunden kommen kann, weist das Robert-Koch-Institut darauf hin, dass man seinen Tetanusschutz überprüfen und gegebenenfalls auffrischen sollte. Wer sich verletzt, sollte unbedingt vermeiden, dass die Wunde in Kontakt mit Wasser oder Schlamm kommt.

Lebensmittel, die Kontakt mit dem Hochwasser hatten, sollten entsorgt werden. Auch Kleidung, die bereits sichtbaren Schimmel aufweist, sollte man wegschmeißen.

Durchnässte Möbel retten oder entsorgen?

Möbel und andere Gegenstände, die noch nicht von Schimmelpilzen befallen sind, können gesäubert und getrocknet werden. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt, dass Möbel mit glatter Oberfläche feucht abgewischt und gegebenenfalls mit 70-prozentigem Ethylalkohol desinfiziert werden. Dabei sollte man gut lüften und nicht mit Feuer hantieren, da es so eine Explosion geben könnte. Wenn das Holz bereits von Schimmel befallen ist, kann man versuchen, oberflächlichen Befall durch Abschleifen zu entfernen. Dabei ist es wichtig, den Staub nicht einzuatmen oder zu verteilen. Am besten schützt hier eine FFP2-Maske. Als Grundregel für die Frage, ob ein Gegenstand noch zu retten ist, rät das Umweltbundesamt: Alle Dinge, die sich nicht innerhalb von 24-48 Stunden trocknen lassen, sollten entsorgt werden.

Durchnässte Räume und Gegenstände mit Desinfektionsmitteln zu behandeln, klingt logisch – das Umweltbundesamt rät allerdings davon ab. Im Hochwasser können nämlich auch ausgelaufene Chemikalien sein, die mit dem Desinfektionsmittel möglicherweise zu einer chemischen Reaktion führen könnten. Zudem funktioniert die Desinfektion ohnehin nicht richtig, da auf nassen Materialien nicht alle Keime erreicht werden.