Berlin – Apps, Sirenen, Lautsprecherwagen, Warnungen in Radio und Fernsehen: In Friedenszeiten sind die Bundesländer für den Bevölkerungsschutz im Katastrophenfall zuständig. Doch auch einige anderen Behörden schlagen Alarm. Über folgende Kanäle und Medien kann man sich informieren und warnen lassen:
Warn-Apps wie Nina, Katwarn und Warnwetter: Die Warn-App Nina des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und die von Fraunhofer Fokus entwickelte Katwarn-App halten Nutzer standortgenau auf dem Laufenden und haben Notfalltipps parat. Kommt es beispielsweise zu einem Unwetter oder Großbrand, sendet Nina Push-Benachrichtigung aufs Smartphone. Dafür ist aber eine Datenverbindung über Mobilfunknetz oder WLAN erforderlich. Als Quelle nutzt Nina das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS).
Die App Katwarn hingegen funktioniert nicht nur auf Smartphones. Nutzer älterer Handys können sich die Warnungen auch als SMS schicken lassen. Zur Anmeldung muss man lediglich eine SMS mit dem Wort „KATWARN“ und der Postleitzahl, für die man Warnungen erhalten möchte, an 0163 7558842 senden. Die Warnhinweise stammen von autorisierten Behörden und werden von Katwarn weitergeleitet.
Die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) angebotene WarnWetter-App bezieht ihre Informationen von der DWD-Datenbank. Neben Warnungen vor Unwettern sowie Schnee und Glätte enthält die App auch Details zum aktuellen Wetter.
SMS: Nicht jeder Mensch in Deutschland hat ein internetfähiges Handy. Und nicht alle Smartphone-Nutzer haben eine Warn-App installiert. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurde Nina in Deutschland nur von rund neun Millionen Menschen heruntergeladen.Der Landkreistag hat deshalb vorgeschlagen, SMS zu verschicken. „Das sollte bei größeren sich anbahnenden Katastrophen damit auch auf älteren Handys und ohne zu installierende Apps möglich sein“, so der Präsident des kommunalen Spitzenverbandes, Reinhard Sager. Ob und wann das SMS-Warnsystem eingerichtet sein wird, ist noch offen.Allerdings kommt auch eine Warnung per SMS nicht an, wenn Sturm oder Flutwasser die Mobilfunkmasten umreißen.
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Sirenen: Seit Ende des Kalten Krieges gibt es in vielen Kommunen nur noch wenige oder gar keine öffentlichen Sirenen mehr. Vorgeschrieben sind sie nur in der Nähe von Atomkraftwerken und großen Chemiebetrieben. Gemeinden, die noch funktionstüchtige Sirenen und Lautsprecher-Anlagen haben, sind vor allem dann im Vorteil, wenn die Gefahr nachts droht und die Menschen schlafen. Ein Heulton weckt deutlich besser als eine SMS oder die Benachrichtigung einer App.
Radio und Fernsehen: Eine Vielzahl der deutschen Fernseh- und Radiosender sind an das Warnsystem MoWaS angeschlossen. Aber: Vor allem nachts sind Radio und Fernseher oft ausgeschaltet, eine Weckfunktion gibt es nicht. Auch bei Stromausfällen sind die Durchsagen und Einblendungen nutzlos, da in den wenigsten Haushalten batteriebetriebene Empfangsgeräte vorhanden sind. (dpa)