AboAbonnieren

NRW weitet Tests an Schulen ausGebauer verspricht zusätzliche Sicherheit

Lesezeit 3 Minuten
Gebauer

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer

Düsseldorf – Zum Schulstart am kommenden Montag kündigt die Landesregierung eine Ausweitung der Testpflicht an: Künftig müssten auch Geimpfte und Genesene verpflichtend an den regelmäßigen Tests in den Schulen teilnehmen. Diese erweiterte Testpflicht gelte für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie für das gesamte darüber hinaus in den Schulen tätige Personal. Zugleich werde überprüft, ob diese Regelung fortgesetzt wird oder ob Anpassungen des Testregimes erforderlich sind. Dazu sagte Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP): „Mit den verpflichtenden Tests für Geimpfte und Genesene sorgen wir an unseren Schulen nach den Weihnachtsferien für zusätzliche Sicherheit. Um den für unsere Schülerinnen und Schüler so wichtigen Präsenzunterricht auch in diesem Jahr bestmöglich abzusichern, haben wir schon vor und in den Ferien die erforderlichen Maßnahmen getroffen.“ Zum Schulstart verfügten alle Schulen über eine ausreichende Anzahl sensitiver Tests und qualitativ hochwertiger Testmaterialien, um die erweiterte Testpflicht umzusetzen, so die Ministerin.

Zustimmung von der GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW erklärte ihre Zustimmung zu dieser Regelung. Grundsätzlich sei jeder Schritt hin zu mehr Sicherheit zu begrüßen, sagte die GEW-Landesvorsitzende Ayla Çelik. Da sich Immunisierte auch mit der Omikron-Variante infizieren könnten, sei eine Ausweitung der Testungen auf immunisierte Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler im Ansatz richtig. Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen im NRW-Landtag, Sigrid Beer, sprach sich im Hinblick auf die hochansteckende Omikron-Variante erneut dafür aus, „endlich die Förderung von mobilen Luftfiltern für alle Klassenräume zu öffnen und für omikronsensitive Schnelltests in den Schulen zu sorgen – zur Überbrückung, bis die Pooltests auf die weiterführenden Schulen ausgedehnt sind“. Es müsse gewährleistet sein, dass alle – ob geimpft oder genesen – in den ersten zwei Wochen nach den Ferien täglich in der Schule getestet werden. „Kleine stabile Lerngruppen mit festen Lehrerteams tragen darüber hinaus dazu bei, Präsenzunterricht aufrechterhalten zu können“, so Beer.

Zwei Proben

Am kommenden Montag, dem ersten Schultag nach den Ferien, müssen sich alle Schülerinnen und Schülern an den weiterführenden Schulen Antigen-Selbsttests unterziehen. An den Grund- und Förderschulen sowie an den weiteren Schulen mit Primarstufe werden am 10. Januar 2022 alle Schülerinnen und Schüler mit „Lolli-Tests“ getestet. Von diesem Tag an geben die Kinder erstmals auch eine zweite, sogenannte Rückstellprobe ab. Dies bedeutet, dass bei einem positiv ausfallenden Pool-Ergebnis individuell nachgeprüft werden kann, wer mit dem Virus infiziert ist.

Engmaschiges System

„Die engmaschigen Testungen sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass unsere Kinder und Jugendlichen auch während der Pandemie ihr Recht auf Bildung in den Schulen wahrnehmen können“, so Bildungsministerin Gebauer. „Indem darüber hinaus Infektionen landesweit erkannt und Infektionsketten frühzeitig unterbrochen werden, leisten die schulischen Testungen auch einen wichtigen Beitrag dazu, das Infektionsgeschehen in der Gesellschaft insgesamt wirksam zu kontrollieren.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Das Schulministerium erklärt darüber hinaus auf Anfrage, dass es für landesweite Schulschließungen keine infektionsschutzrechtliche Grundlage gebe. Sollten Schulschließungen in Gestalt von Distanzunterricht lokal oder auch regional unausweichlich sein, seien die Schulen aufgrund der Erfahrungen des vergangenen Jahres besser vorbereitet. „Dazu hat die Landesregierung zusammen mit dem Bund schon frühzeitig alle Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten ausgestattet sowie die finanziellen Mittel den Kommunen bereitgestellt, um für über 700.000 Schülerinnen und Schüler aus Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf digitale Endgeräte anzuschaffen.“ Zudem würden Schulen mit besonderen Herausforderungen und alle Förderschulen vollständig mit digitalen Endgeräten ausgestattet.