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Polizeigewalt in den USAKeine Anklage wegen des Todes von Breonna Taylor

Lesezeit 2 Minuten
Breonna_Taylor

Eine provisorische Gedenkstätte für die von Polizisten erschossene Breonna Taylor in Louisville, US-Bundesstaat Kentucky

Louisville – Rund sechs Monate nach dem Tod der schwarzen Amerikanerin Breonna Taylor bei einem Polizeieinsatz in ihrer Wohnung wird lediglich einer der drei Beamten angeklagt – und zwar deswegen, weil er andere Bewohner in dem Mehrfamilienhaus gefährdet haben soll. Die Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass die beiden anderen Polizisten sich selbst verteidigt hätten, sagte der Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Kentucky, am Mittwoch.

Der Name von Breonna Taylor war seit ihrem Tod im März zu einem Symbol der Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt geworden.Die Polizisten waren bei Taylors Wohnung mitten in der Nacht mit einem Durchsuchungsbefehl eingetroffen. Sie klopften an der Tür und gaben sich als Polizei zu erkennen, wie aus der Untersuchung hervorgeht. Als sie keine Antwort erhielten, hätten sie die Tür aufgebrochen.

Taylors Freund soll das Feuer eröffnet haben

In der Wohnung hätten sie einen Mann und eine Frau gesehen, sagte Cameron. Der Mann – Taylors Freund – habe als Erster geschossen und einen der Beamten am Bein verletzt. Daraufhin hätten die Polizisten das Feuer eröffnet und 32 Schüsse abgegeben. Sie trafen die unbewaffnete Breonna Taylor mindestens fünf Mal, ihren Freund nicht.

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Von den Kugeln, die Taylor trafen, sei eine tödlich gewesen.Einer der Polizisten habe zehn Mal von außerhalb der Wohnung geschossen und einige seiner Kugel hätten die Nachbar-Apartments getroffen, sagte Cameron. Der Beamte wurde wegen „mutwilliger Gefährdung“ in drei Fällen angeklagt. Dafür drohen ihm drei Mal bis zu fünf Jahre Haft.

Schon zur Verkündung der Entscheidung hatten sich Demonstranten in der Innenstadt von Louisville versammelt. Die Anklage wurde mit Enttäuschung und Wut aufgenommen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

In der Stadt formierten sich Protestmärsche. Die Behörden hatten aus Angst vor Ausschreitungen bereits vorsorglich die Nationalgarde nach Louisville beordert und Sperren errichtet. (dpa)