DigitaloffensiveBedürftige Schüler in NRW bekommen Laptops
- NRW Schulministerin Yvonne Gebauer hat die Ausstattung von Lehrern und Schülern mit Laptops angekündigt.
- Die Investition ist Teil der Digitaloffensive des Landes. Unter anderem um Fernunterricht fairer und praktikabler zu gestalten.
- 350 Millionen Euro sol in das digitale Lehren und Lernen investiert werden.
Düsseldorf – Die Coronakrise hat deutlich gemacht, dass es bei der Digitalisierung der Unterrichts erhebliche Mängel gibt. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer hat jetzt Schritte angekündigt, die den Fernunterricht erleichtern sollen. Das Land stellt den 200000 Lehrern Dienstrechner zur Verfügung, rund 350000 Schüler, die als bedürftig gelten, sollen ebenfalls mit digitalen Endgeräten ausgerüstet werden. Zudem startet die FDP-Ministerin eine Qualifizierungsoffensive. 3700 Mitarbeiter der Lehrerfortbildung werden dazu eingesetzt, die Pädagogen in NRW für den digitalen Unterricht fit zu machen. „Die Schülerinnen und Schüler sollen die beste Bildung erhalten“, sagte Gebauer.
Für die Ausstattung von Schülern aus einkommensschwächeren Familien mit Laptop oder Computer sind aus verschiedenen Töpfen insgesamt rund 178 Millionen Euro vorgesehen. Die Geräte bleiben im Besitz der Schulen und werden an die Schüler verliehen. Für den Kauf der Lehrer-Endgeräte stehen insgesamt 103 Millionen Euro zu Verfügung.
Corona-Pandemie als Prozessbeschleuniger
Während der Schulschließungen im Lockdown hatten sich viele Eltern über die Qualität des Fernunterrichts an NRW-Schulen beschwert. Das Schulministerium bietet den Schulen jetzt mit einer Handreichung für die digitale Beschulung Hilfestellung an. Die Kommunikationsplattform „Logineo“ soll um neue Funktionen erweitert werden. So sollen die Lehrer dort künftig auch Nachrichten versenden und Videokonferenzen durchführen können. Auch Schüler sollen Zugang „Logineo“ erhalten.Insgesamt will das Land rund 350 Millionen Euro in das Lehren und Lernen mit digitalen Medien investieren. Sven Christoffer, stellvertretender Vorsitzender beim Verband „Lehrer NRW“, sprach von einem „Meilenstein“.
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Allerdings dürfe die technische Betreuung der Geräte und die Behebung von Software-Problemen nicht an die Lehrer delegiert werden. Auch Maike Finnern, Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, lobte die Pläne. Die Corona-Pandemie sei zum Prozessbeschleuniger einer längst überfälligen Entwicklung“ geworden. Es sei „dringend erforderlich“, die Lehrkräfte bei der Verzahnung von Präsenzunterricht und E-Learning zu unterstützen.
Sigrid Beer, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, erklärte, die Offensive sei längst überfällig und komme auf den „letzten Drücker“. Bayern und Schleswig-Holstein hätten Landesmittel in die Digitalisierung ihrer Schulen schon vor einem Monat zur Verfügung gestellt. Die Schüler bräuchten dafür aber nicht nur Endgeräte, sondern auch einen freien Zugang zum Internet, mahnte die grüne Politikerin.