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Echte Grippe, Corona, RSVAtemwegserkrankungen sind in NRW auf dem Vormarsch

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Eine Person trinkt Tee und hält ein Taschentuch in ihrer Hand. (Symbolfoto)

In der dritten Januarwoche 2025 ist ein starker Anstieg von Atemwegserkranken wie Grippe und Keuchhusten zu verzeichnen. (Symbolbild)

Welche Viren und Bakterien sich gerade stark verbreiten, haben wir für Sie zusammengefasst.

Schnupfen, Husten, Heiserkeit – die Erkältungssaison ist in vollem Gange. Die Echte Grippe (Influenza), Corona und RSV gehören zur Gruppe der „akuten Atemwegserkrankungen“ und nehmen derzeit stark zu. Insbesondere hat auch die Grippewelle NRW im Januar 2025 in ihrem Griff.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in der dritten Kalenderwoche rund 5,8 Millionen Menschen neu an Husten, Halsschmerzen oder Fieber erkrankt. Auch grippeähnliche Erkrankungen haben mit 1,7 Millionen Neuerkrankten zugenommen.

Husten, Halsweh, Schnupfen: Kinder sind am häufigsten betroffen

Grundsätzlich ist der Anstieg der Erkrankungen nach dem Jahreswechsel auch in den Vorjahren zu beobachten. Das RKI vermutet daher, dass es vermehrt zu Ansteckungen kommt, weil viele Menschen nach den Feiertagen und Ferien wieder in Kita, Schule und auf der Arbeit sind.

Laut dem Infektionsradar des Bundes suchten in der vergangenen Woche in Nordrhein-Westfalen 1861 Menschen pro 100.000 Einwohner einen Arzt wegen einer Atemwegserkrankung auf. Betroffen sind vor allem Kinder zwischen null bis vier Jahren und junge Erwachsene zwischen 15 und 34 Jahren.

Das kann auch Dr. Axel Gerschlauer, Kinder- und Jugendarzt aus Bonn und Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte des Landesverband Nordrhein, bestätigen: „Jetzt hat definitiv unsere Hochsaison begonnen“. Gerade im Kleinkindalter seien überwiegend virale Atemwegsinfektionen ein Problem. „Kinder tauschen in der Kita fleißig Viren aus, und gefühlt hat derzeit jedes Kind aktuell Husten, Schnupfen, Halsweh.“

Um welches Virus es sich dabei handelt, sei für die Behandlung zweitrangig. „Egal ob Corona-, Rhino-, Influenza- oder sonst ein anderes Virus – die Behandlung ist immer gleich: Ruhe, viel trinken, viel vorlesen, viel kuscheln, bei Bedarf Ibuprofen und Nasentropfen.“

Empfehlung des Robert-Koch-Instituts: Impfungen nach STIKO

Zur Vorbeugung gegen die Echte Grippe empfiehlt das Robert-Koch-Institut weiterhin eine Grippeschutzimpfung, auch wenn die Grippewelle bereits begonnen hat. Insbesondere Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem 2. Trimenon oder chronisch Kranke sollten sie in Anspruch nehmen.

Auch Keuchhusten-Fälle, eine hochansteckende Infektion der Atemwege, nehmen aktuell in Deutschland zu. Die STIKO des RKI empfiehlt Impfungen für Säuglinge und Schwangere. Gegen Corona ist laut RKI eine Booster-Impfung ab dem 60. Lebensjahr und für Risikogruppen sinnvoll.

Auch Axel Gerschlauer befürwortet die Impfungen nach den Regeln der Ständigen Impfkommission (STIKO). „Mit der STIKO haben wir in Deutschland ein Expertenteam am Start, um das uns so einige Länder beneiden.“ Eine Impfung schütze niemanden zu hundert Prozent und oftmals nicht vor der Erkrankung selber, könne aber schwere Verläufe verhindern.